Archiv Zugausfälle Kreis Lippe Juli und August 2024

31. August 2024 – Samstag
RB 72 Paderborn (20.21) – Herford – Paderborn fällt aus. Begründung: Kurzfristiger Personalausfall.
RB 72 Paderborn (21.21) – Herford – Paderborn fällt aus. Begründung: Kurzfristiger Personalausfall.

30. August 2024 – Freitag
RB 72 Herford (21.33) – Paderborn fällt aus. Keine Begründung, lediglich der Hinweis, dass wegen Bauarbeiten in der Zeit ab Juli Züge ausfallen. Der Hinweis ist nicht schlüssig, da die nächste Fahrt Herford an 22.27 / ab 22.33 mit Echtzeitanzeigen versehen ist.
RB 72 Paderborn (14.21) – Herford – Paderborn fällt aus
RB 72 Paderborn (17.21) – Herford – Paderborn fällt aus.
Begründung: Kurzfristiger Personalausfall.

28. August 2024 – Donnerstag
RB 73 Bielefeld (22.15) – Lemgo fällt aus. Keine Angabe des Grundes, keine Information über zuginfo.nrw.
RB 72 Lage (12.09) – Herford – Lage fällt aus
Begründung: Polizeieinsatz.
Tatsächlich ist der Zug um 11.58 Uhr (statt 11,21 Uhr) in Paderborn gestartet (= 37 Min. Verspätung). Bis Lage betrug die Verspätung 50 Minuten, tatsächlich an 12,49). Die Rückfahrt ab Lage erfolgt laut Prognose vom 12.46 Uhr um 13.25 Uhr.
RB 72 Detmold (4.58) – Herford (5.33) – Paderborn fällt aus.
Keine Vorab-Information. Die ausgefallenen Fahrten gehören offenbar zu der Schicht, die zu den Ausfällen am Vortag gehört.

28. August 2024 – Mittwoch
Ausfall wegen „erhöhtem Krankenstand“
RB 72 Paderborn ab (13.21 Uhr) – Herford – Paderborn
RB 72 Paderborn ab (16.21 Uhr) – Herford – Paderborn
RB 72 Paderborn ab (18.21 Uhr) – Herford – Paderborn
RB 72 Paderborn ab (21.21 Uhr) – Herford – Detmold
Ausfall ohne Begründung
RB 73 Bielefeld (15.15 Uhr) – Lemgo – Bielefeld
RB 73 Bielefeld (22.15 Uhr) – Lemgo
Damit war der Kreis Lippe nach 21.30 Uhr nicht mehr erreichbar.

24. August 2024 – Samstag
RB 72 Paderborn (16.21) – Herford (17.33) – Paderborn fällt aus.
RB 72 Paderborn (17.21) – Herford (18.33) – Paderborn fällt aus.
RB 72 Paderborn (19.21) – Herford (20.33) – Paderborn fällt aus.
Damit fallen gleichzeitig zwei Personale aus. Der Ausfall einer ganzen Schicht (16.21, 19.21) wurde schon gegen 9 Uhr mitgeteilt und konnte offenbar über Stunden hinweg nicht kompensiert werden.
RB 72 Paderborn (18.21) – Herford (19.33) – Paderborn verkehrt ab Leopoldstal Richtung Herford um 15 – 20 Minuten verspätet wegen Signalstörung.
Damit erleiden Fahrgäste Verspätungen bis zu 3 Stunden wegen Anschlussverlust.

17. August – Samstag
RB 73 Bielefeld (15.15) – Lemgo – Bielefeld fällt aus. Grund: Kurzfristige Erkrankung. Kein Ersatz. Auf Website angezeigt seit frühem Vormittag.

15. August 2024 – Donnerstag
RB 73 Bielefeld (18.15) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt aus. Grund: Kurzfristiger Fahrzeugausfall.  Im Bielefelder Hbf stehen mehrere Fahrzeuge abgestellt.
RB 73 Bielefeld (21.15) – Lemgo-Lüttfeld fällt aus. Grund: Kurzfristiger Personalausfall. Ersatzbus wird eingesetzt.

14. August – Mittwoch
RE 72 Altenbeken (15.32 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
RB 72 ist in der Gegenrichtung um 15.13 Uhr in Leopoldstal „gestrandet“.
Grund laut Eurobahn: Umgestürzter Baum“  zwischen Leopoldstal und Altenbeken.  Gegen 17.30 Uhr kann wieder gefahren werden.
Angabe im DB Navigator und über Lautsprecher: „Feuerwehreinsatz“.

13. August 2024 – Dienstag
RB 73 und RE 82 Lage – Bielefeld fallen vom frühen Morgen bis gegen 18 Uhr aus. Grund laut Forum-Eintrag Störung GSM-R (Zugfunk) in Oerlinghausen.
Zwischen Lage und Lemgo pendelt ein Zug, zwischen Bielefeld und Lage Busse. Wenige Züge werden über Herford umgeleitet.

12. August 2024 – Montag
RB 73 Bielefeld (10.15) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt aus. Grund: Kurzfristige Erkrankung.

11. August 2024 – Sonntag
RB 72 Paderborn (21.21 Uhr) – Herford (ab 22.33) – Paderborn fällt aus.
Informationsstand 23.00 Uhr:
DB Navigator verweist auf Ausfälle wegen Bauarbeiten nach 21 Uhr.
Ein Bus Paderborn (21.21) – Herford (an 0.01 Uhr) ist im DB Navigator ersichtlich.
www.bahnhof.de gibt an: Wegen kurzfristigem Personalausfall.
www.eurobahn.de: Keine Information
www.zuginfo.nrw: Keine Information
Ersatzverkehr Herford – Paderborn nicht ersichtlich, vermutlich nicht vorhanden.

8. August 2024 – Donnerstag
RB 72 Bielefeld (7.15 Uhr) – Lemgo fällt aus. Grund nicht bekannt.
Bus RE 82 Bielefeld (7.40) – Detmold fällt aus.
RB 72 Paderborn (20.21) – Herford (ab 21.33) – Paderborn fällt wegen „technischer Störung am Zug“ aus. Es ist ab Detmold die letzten Tagesverbindung. In diesem Umlauf am Nachmittag wurde ehe Doppeltraktion „Flirt“ gesehen, wobei eines der Fahrzeuge mit einem sehr lauten Lüfter auffiel. Sind jetzt beide Triebwagen defekt? Und gibt es in Paderborn keinen Ersatz?

7. August 2024 – Mittwoch
RB 73 Bielefeld (ab 11.15 – Lemgo – Bielefeld fällt aus. Grund: Schaden am Triebfahrzeug
RB 72 hat bis Mittag Verspätungen bis zu 10 Minuten, da die Langsamfahrstellen noch nicht beseitigt sind.

6. August 2024 – Dienstag
RB 73 Ausfall ohne Begründung und ohne Information durch Eurobahn
Bielefeld (ab 7.15 Uhr) – Lemgo – Bielefeld
RB 72 fährt am frühen Morgen mit wachsender Verspätung bis zu 45 Minuten, bis die Fahrt Lage (7.09 Uhr) – Herford – Lage (an (an 7.51) gestrichen wird. Grund „Reparatur an der Strecke“. Die Verspätungen halten an und schaukeln sich bis Mittag bis wieder bis auf angekündigte 48 Minuten auf. Daraus wurde die Konsequenz gezogen, die Fahrten Paderborn 12.21 – Herford ab 13.33 – Paderborn als ausgefallen anzuzeigen und den Zug im nächsten Takt zu fahren.
Aus einem Forum-Eintrag in Drehscheibe online hierzu: „Gestern abend ist ein Schienenprüfzug sowohl die Strecke Herford – Himmighausen als auch Lemgo – Bielefeld abgefahren. Dieser hat neben der leider Gewohnten Rotausleuchtungen auf den Stellwerken , auch einige LA-Stellen auf der Strecke einrichten lassen. Nun müssen die erstmal mit Befehlen abgearbeitet werden .“ Laut weiterer Einträge sollten die Gleislagefehler am gleichen Tag beseitigt werden.

5. August 2024 – Montag
RB 73 fällt aus: Bielefeld (ab 13.15 Uhr) – Lemgo – Bielefeld (ab 15.15 Uhr) – Lemgo-Lüttfeld (ab 16.04 Uhr) – Lage (Lippe).
Gegen 16.00 verkehrt die RB 73 nach Lage mit ca. 45 Minuten Verspätung und übernimmt die Rückfahrt nach Bielefeld. Das heißt: Es hat ca. 3 Stunden gedauert, bis ein Ersatz-Triebfahrzeugführer den Dienst übernehmen konnte. Weiter berichten Fahrgäste, dass der dazwischen verkehrende Zug (Bielefeld ab 14.15 Uhr nur mit einem Fahrzeug gefahren wurde, sodass es extrem eng wurde.,

3. August 2024 Samstag
Ausfall RB 73 Bielefeld (ab 22.16) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt ersatzlos aus.

1. August 2024 – Donnerstag
Ein Zug der RB 73 fällt Lage (Lippe) – Lemgo  (ab 9.04 Uhr) – Lage (Lippe) aus. Vorher war der Zug mit +30 von Bielefeld bis Lage gefahren. Angegeben wurde eine technische Störung an einem anderen Zug, also kein Personalproblem. Seit dem 28.7. wurden keine größeren Personalausfälle beobachtet.

28. Juli 2024 – Montag
Die Streckensperrung ist ab 5 Uhr aufgehoben.
Zwischen Oerlinghausen und Lage (Lippe) tritt eine Signalstörung ein. Zwischen Detmold und Lage (Lippe) tritt eine Störung eines Bahnübergangs ein. Zusammen verursachen diese frühmorgens Verspätungen von bis zu 50 Minuten, am Mittag 10 bis 15 Minuten, am Nachmittag.5 bis 10 Minuten.
Dann fällt wegen Personalmangel der Kurs Paderborn 12.20 – Herford 13.27 / 13.33 – Paderborn 14.40 Uhr aus. Auf der Website der Eurobahn wurde dieser Ausfall nicht bekannt gegeben.
Weitere Personalausfälle gab es auf den Linien 65 (1 Zugpaar), 89 (1 Zugpaar), 67 (2 Zugpaare). Hinzu kamen im Netz der Eurobahn Probleme der Infrastruktur und der Fahrzeuge.

28. Juli 2024 – Sonntag
Am späten Vormittag fiel eine Fahrt Herford – Lage und zurück aus, am Nachmittag 5 Fahrten von 14 bis 19 Uhr.  Ein Bus wurde eingesetzt.
Der Zug stand in der nicht bedienten Zeit in Lage (Lippe).

27. Juli 2024 – Samstag
RB 72 Paderborn – Detmold fährt von 9 bis 16 Uhr nur alle 2 Stunden.
Es gibt keine andere Fahrmöglichkeit.

26. Juli 2024 – Freitag
Ab Mittag fallen alle Züge Herford – Lage aus. Ein Bus wird eingesetzt. Grund: »Erhöhter Krankenstand«.

23. Juli 2024 – Dienstag
Am Abend fallen alle 2 Stunden Züge Bielefeld – Oerlinghausen aus.

22. Juli 2024 – Montag
Bis Mittag fallen alle Züge Herford – Lage aus. Ein Bus wird eingesetzt.

21. Juli 2024 – Sonntag
Mehrere Stunden lang blockiert ein umgestürzter Baum die Zugfahrten Bielefeld – Oerlinghausen.

21. Juli 2024 – Sonntag
Am Vormittag fällt ein Zugpaar Herford – Lage aus, am Nachmittag mehrer Zugpaare. Ein Bus wird eingesetzt.

20. Juli 2024 – Samstag
Ab Mittag fallen alle Züge Herford – Lage aus. Ein Bus wird eingesetzt.

15. Juli 2024 – Montag
Bis Mittag fallen alle Züge Herford – Lage aus. Ein Busersatz kann nicht gestellt werden. Es besteht keine Fahrmöglichkeit.

08. Juli 2024 – Montag
Bis Mittag fallen alle Züge Herford – Lage aus. Ein Busersatz kann nicht gestellt werden. Es besteht keine Fahrmöglichkeit.

 

Weniger ICE durch Ostwestfalen-Lippe

Ab 5. August 2024 halten weniger ICE in Herford und Gütersloh. Ursache sind nicht primär Bauarbeiten, sondern Personalmangel. Hier erläutern wir Details und Hintergründe.

Welche Züge wurden per 5. August gestrichen?

Abfahrt      Abfahrt             Fahrtziel           Grund der Veränderung
Herford     Gütersloh Hbf
Stand Juni 2024                                                     Veränderung ab 5. August 2024
———    6.24                    Berlin                                    bleibt
6.33         6.52                     Basel SBB         1) 3)         fährt als IC, nur noch bis Dortmund, ab 18. Oktober bis Köln
7.11         ——-                    Düsseldorf                        bleibt
8.16         7.55                      Berlin                 2)           gestrichen
9.43        10.03                     Aachen               2)          gestrichen
10.16        9.55                     Berlin                               bleibt
10.34     10.53                      Stuttgart             1)  3) 4)   fährt als IC, nur noch bis Dortmund, ab 18. Oktober gestrichen
12.16     11.53                      Berlin                  2)         gestrichen
13.28      13.06                    Dresden              1)  3) 4)    als IC, nur von Dortmund, ab 18. Oktober gestrichen
13.43        14.03                  Aachen                2)       gestrichen
16.16         15.54                 Berlin                   2)        gestrichen
17.44          18.03                Aachen                2) 3) 4)   nur bis Dortmund, nur Mo.–Fr., ab 18. Oktober bis Aachen
19.43           19.03              Köln                        2)     gestrichen
22.32           ———-           Düsseldorf            2)      gestrichen
23.29            23.08             Hannover               1) 3) 4)   als IC, nur ab Dortmund, entfällt ab 18. Oktober

1) Streckensperrung Frankfurt – Mannheim
2) Personalmangel
3) ab 18. Oktober kein Halt in Herford, Grund Bauarbeiten in Herford
4) Streichung ab 18. Oktober wegen Personalmangel und Sperrung Hagen – Hamm
Die Auswahl berücksichtigt nicht alle Zugfahrten, die nur an einzelnen Tagen verkehren

Hintergrund: Personalmangel, mangelnde Nachfrage und zu großes Angebot

Personalmangel wird von der DB nicht ausdrücklich genannt. Entwicklungen in anderen Bundesländern und vorangegangene Ausfälle der jetzt gestrichenen Züge zeigen aber, dass die DB Konsequenzen aus dem Mehrbedarf an Personal durch Baustellen und aus der Personalknappheit in der gesamten Branche Konsequenzen ziehen muss und dies auch tut.

Weiter hat die DB das Angebot Rhein/Ruhr – Berlin im Dezember 2024 massiv ausgeweitet (ca. 30 %). Die bisherige ICE-Linie Düsseldorf / Köln mit zwei Flügelzügen, bisher stündlich, fährt nur noch jede zweite Stunde. In der anderen Stunde fahren zwei getrennte Züge Köln – Berlin und Düsseldorf – Berlin, sodass für den Abschnitt Hamm – Berlin zusätzliche Lokführer benötigt werden. Weiter erfordern verlängerte Fahrzeiten zwischen Frankfurt und Mannheim sowie viele andere kurzfristig eingerichtet Baustellen mehr Personal, weil die Züge länger unterwegs sind. Andere Ereignisse führen für den Fahrgast zu Verspätungen, für das Personal aber zu Überstunden, die mindestens teilweise mit Freizeit ausgeglichen werden müssen. Alles das belastet die Personaldecke.
Das Dementi der DB zu dieser Aussage gehört zu den typischen Reaktionen von Pressesprechern, die mit der tatsächlichen Unternehmenspolitik nicht übereinstimmen. Fernverkehr wird eigenwirtschaftlich erbracht, und die Personal- und Kostenentwicklung zwingt dazu, das Angebot effizienter zu gestalten. Daraus ergibt sich die

Prognose

Es ist damit zu rechnen, dass mit dem Fahrplanwechsel die Züge der Linie Dresden – Dortmund – Köln – Stuttgart wie im ersten Halbjahr 2024 verkehren werden. Diese Züge sind in den Abschnitten Dortmund – Wuppertal – Köln – Mainz und Hannover – Dresden unverzichtbare Bestandteile des integralen Taktsystems und unverändert auch Bestandteile des Deutschlandtakts.
Die Zukunft der ICE des Zwischentakts von und nach Berlin (oben mit dem Vermerk „2)“ ) ist hingegen fraglich. Diese Züge waren als „Entlastungszüge“ in den Fahrplan gelangt, sind nicht Bestandteile eines Taktsystems und nicht Bestandteil des Deutschlandtakts. Soweit die Nachfrage die Entlastung des Grundangebots nicht erfordert, ist mit der dauerhaften Streichung zu rechnen.

Streckensperrung Bielefeld – Gütersloh – Rheda August/September 2024

Die Vollsperrung der viergleisigen Magistrale Hamm – Bielefeld vom 16. August bis 6. September 2024 wirft viele Fragen auf. Warum muss eine viergleisige Strecke drei Wochen lang voll gesperrt werden? Warum gibt es auch kurz vor der Sperrung noch keine zuverlässigen Fahrpläne? Und welche Rechte haben Fahrgäste?
Die Fahrgastinformation war bis zum 1. August 2024 katastrophal und ist immer noch fehlerhaft.
Seit dem 2. August liegen weitgehend korrekte Fahrpläne vor:
Fahrzeitverlängerung Bielefeld – Hamm und weiter:
Mit Regionalzügen  60 Minuten,
für Fahrgäste des Fernverkehrs 100 bis 120 Minuten.
Von Bielefeld nach Hannover besteht nur einmal in der Stunde eine Verbindung.
Am 19. August ist der Ersatzverkehr bis Neubeckum ausgedehnt.
Auch am 5.8. wurden noch fehlerhafte ICE-Fahrpläne festgestellt, insbesondere mit (angeblichem) Halt in Minden.
Für einzelne Tage werden immer noch fehlerhaft Eurobahn-Züge angezeigt!

Die im Auskunftssystem noch enthaltenen Flixtrain-Züge führen zu fehlerhaften Auskünften!

Fahrgastinformation, Stand 5. August 2024

Fernverkehr
Deutsche Bahn: Alle Züge entfallen ersatzlos. Auch der Halt Minden entfällt, fehlerhafte Fahrpläne nennen diesen Fahrplan weiterhin.
Flixtrain
Die Fahrpläne werden unverändert angezeigt. Flixtrain hat aber den Verkauf von Fahrkarten für die nicht bedienten Haltestellen eingestellt.
Nahverkehr
RRX 6 National Express Köln – Minden
Die RRX-Züge entfallen zwischen Gütersloh Hbf und Bielefeld.
Zwischen Bielefeld und Minden verkehrt RRX 6, dabei Richtung Minden rund 7 Minuten später – kein Anschluss an die S 1 nach Hannover und den Ersatzbus RE 78 nach Minden.
Eurobahn
Die Züge sind im Abschnitt Rheda-Wiedenbrück entfernt. Ausnahme für einige Tage, für die der Fahrplan auch am 5. August 2024 noch nicht korrekt angegeben war.
Bus-Ersatzverkehr
Ersatzbusse fahren alle 15 Minuten. Die Busse halten nicht in Brackwede. Angegeben ist ein Halt in Haselhorst-Avenwedde, der aber möglicherweise nicht am Bahnhof stattfinden kann (siehe unten: Brückenbauarbeiten).
Am 19. August ist der Ersatzverkehr bis Neubeckum ausgedehnt.

Reisetipps:
Von Minden, Bad Oeynhausen und Löhne Richtung Ruhrgebiet / Düsseldorf – Köln:
RE 60 oder RE 70 / 62 bis Osnabrück, von dort weiter mit RE 2 oder ICE-Zügen. In Osnabrück halten auch einige ICE der Linie Berlin – Ruhrgebiet.

Von Herford Richtung Ruhrgebiet / Düsseldorf – Köln:
RB 61 oder RB 71 / 60 / 62 über Bünde bis Osnabrück, von dort weiter mit RE 2 oder ICE-Zügen. In Osnabrück halten auch einige ICE der Linie Berlin – Ruhrgebiet.
RB 72 nach Paderborn, weiter mit RB 69 oder RRX 11 nach Hamm.
Von Bielefeld Richtung Ruhrgebiet / Düsseldorf – Köln:
RB 75 über Halle oder RB 61 oder RB 71 / 60 / 62 über Bünde bis Osnabrück, von dort weiter mit RE 2 oder ICE-Zügen. In Osnabrück halten auch einige ICE der Linie Berlin – Ruhrgebiet.
RB 74 nach Paderborn, weiter mit RB 69 oder RRX 11 nach Hamm.
Von Rheda-Wiedenbrück nach Berlin
Mit RB 67 nach Münster. Von dort mit umgeleiteten ICE direkt oder ab Osnabrück mit IC.

Fahrgastinformation, Stand bis 1. August 2024

Fernverkehr
Deutsche Bahn
ICE-Linien Köln / Düsseldorf – Berlin, IC Dortmund – Dresden
Die Züge wurden angezeigt und waren buchbar.  Es wurde lediglich ein Hinweis angezeigt, dass der Halt Bielefeld / Herford / Minden entfällt.
Flixtrain
Die Fahrpläne werden unverändert angezeigt. Flixtrain hat aber den Verkauf von Fahrkarten für die nicht bedienten Haltestellen eingestellt.
Nahverkehr
RRX 6 National Express Köln – Minden
Die RRX-Züge werden weiterhin angezeigt. Ein Hinweis auf Fahrplanänderungen ist nur auf zuginfo.nrw hinterlegt: Die Züge werden zwischen Rheda und Bielefeld durch Busse ersetzt, im Abschnitt Minden – Bielefeld gilt ein veränderter Fahrplan.
Eurobahn
Die Züge sind im Abschnitt Rheda-Wiedenbrück entfernt.
Bus-Ersatzverkehr
Fahrpläne sind nicht verfügbar.

Wo und was wird gebaut? War die Vollsperrung vermeidbar?
Erst laut Informationen der DB, die am 10. August von der „Neuen Westfälischen“ veröffentlicht wurden, werden die Widerlager der Brücke an der Röhrheide instandgesetzt. Diese Stahlgitterbrücke führt die sog. Gütergleise über die sog. Personengleise. Wenn diese Angabe zutrifft, dann ist die Vollsperrung unvermeidlich, da beide Schienenstrecken betroffen sind.

Ursprünglich hatte die DB Brückenbauarbeiten an zwei Brücken in Bielefeld Ummeln, Ummelner Straße und Warendorfer Straße, angekündigt.
Diese Arbeiten werden aber nicht durchgeführt.

Details wurden im Strecken-Info abgefragt.

Personengleise:
Zwischen Brackwede und einschließlich Gütersloh Hbf werden Lärmschutzwände errichtet.
Vorgesehener Zeitraum: 18.08.2024 22:00 – 19.08.2024 05:30
An mehreren Stellen sind Brückenarbeiten vorgesehen, mit teilweise kürzeren Zeiträumen.
An einem Wochenende werden Gleise durchgearbeitet.
Fazit: Die Personengleise müssen voll gesperrt werden.  Die Bahnhöfe Gütersloh Hbf und Isselhorst-Avenwedde können nicht bedient werden. Damit können die Fahrzeiten der Fernverkehrszüge nicht eingehalten werden. Regionalzüge würden die Fahrzeitverluste mit Durchfahrt an den Stationen kompensieren.

Gütergleise
Gleiserneuerung im Bereich Gütersloh Hbf
Zeitraum 16.08.2024 21:00 – 06.09.2024 05:00
Brückenarbeiten im Bereich des Bahnhofs Isselhorst-Avenwedde
Zeitraum 16.08.2024 21:00 – 28.08.2024 21:00
Die Brückenarbeiten erfordern eine Vollsperrung, bis zur Baustelle sind aus beiden Richtungen Fahrten möglich.

Fahrgastrechte – wenn Ihr Zug anders fährt als gebucht

Unverbindlicher Überblick! Wenn Sie es genau wissen wollen, rufen Sie die Seiten der unten genannten Schlichtungsstellen auf.

DB-Fernverkehr:
Wenn Sie die Fahrt verschieben wollen: Stornieren Sie über das Fahrgastrechte-Formular. (Nicht über Ihr Buchungskonto!). Der Fahrpreis ist vollständig zu erstatten.
Wenn Sie früher losfahren, um den gebuchten Zug zu erreichen: Pech gehabt. Maßgeblich ist die Differenz zwischen gebuchter und tatsächlicher Ankunftszeit.
Wenn Sie den gebuchten Zug nicht erreichen: Die Zugbindung ist aufgehoben, Sie können mit jedem anderen Zug der DB fahren.
Wenn Sie später ankommen als gebucht: 25 % Erstattung bei 60 Minuten, 50 % Erstattung bei 120 Minuten Verspätung am Zielbahnhof.
Wenn Sie den letzten Anschluss verpassen: Sie können 80 Euro pro Person für Übernachtung oder Weiterfahrt mit dem Taxi verlangen.
Wenn das abgelehnt wird: Wenden Sie sich an die Schlichtungsstelle SÖP.

Flixtrain
Wenn Sie die Fahrt verschieben wollen: Stornieren Sie über das Fahrgastrechte-Formular. Der Fahrpreis ist vollständig zu erstatten.
Wenn Sie stattdessen mit dem DB-Zug oder dem Nahverkehr fahren wollen: Sie müssen neu buchen. Ihre Flixtrain-Fahrkarte gilt nicht bei der DB oder im Nahverkehr.
Wenn Sie später ankommen als gebucht: 25 % Erstattung bei 60 Minuten, 50 % Erstattung bei 120 Minuten Verspätung am Zielbahnhof.
Wenn das abgelehnt wird: Wenden Sie sich an die Schlichtungsstelle SÖP.

Deutschlandticket
Sie können über eine andere Route fahren.

NRW- oder Verbundtarife in NRW
Sie können eine andere Route nehmen. Auch über Osnabrück ist der NRW-Tarif gültig.
Wenn Sie damit Probleme bekommen, wenden Sie sich an die Schlichtungsstelle Nahverkehr.

Wenn der Bus-Ersatzverkehr überfüllt ist und Sie nicht mitkommen: Dann haben Sie kein anderes Recht, als auf den nächsten Bus zu warten.

Das Bahn-Chaos Kreis Lippe: Nach Chaos geht weiter

Die Eurobahn kann das Versprechen nicht einhalten, dass die massive Streichung von Zugleistungen das Fahrplanangebot stabilisiert. Wir dokumentieren hier mit Beginn der Sperrungen im Kreis Lippe am 6. Juli 2024.

Seit dem 13. September nehmen die Ausfälle am Abend wieder massiv zu.

Meldungen, die hier fehlen, senden Sie bitte per Mail an engel@pro-bahn-owl.de.

16. September 2024 – Dienstag
RB 72 Paderborn (ab 15.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
RB 72 Paderborn (ab 19.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
Begründung: Kurzfristige Erkrankung. Informationszeitpunkt: Gegen 12.30 Uhr.

16. September 2024 – Montag
RB 73 Lage (ab 21.45) – Lemgo-Lüttfeld – Lage fällt aus. Grund: Defektes Stellwerk.

15. September 2024 – Sonntag
RB 72 Paderborn (ab 17.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus
Keine Information über zuginfo.nrw und Eurobahn-Website.

14. September 2024 – Samstag
RB 72 Paderborn (ab 18.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
RB 72 Paderborn (ab 21.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
RB 73 Bielefeld (ab 21.15 Uhr) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt aus.
RB 73 Bielefeld (ab 23.15 Uhr) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt aus.

13. September 2024 – Freitag
RB 72 Paderborn (ab 20.21 Uhr) – Herford – Paderborn fällt aus.
RB 73 Bielefeld (ab 17.15 Uhr) – Lemgo-Lüttfeld – Bielefeld fällt aus.

8. September 2024 – Sonntag
RB 73 Bielefeld (9.15 Uhr) – Lemgo – Bielefeld fällt aus. Begründung: Kurzfristiger Fahrzeugausfall.
RB 72 Paderborn – Herford – Paderborn fällt 4x aus:
Paderborn ab 7.21 Uhr, 9.21 Uhr, 13.21 Uhr, 16.21 Uhr.
Damit sind insgesamt 3 Schichten betroffen.
RB 72 (Herford ab 18.33) fährt um 18.35 ab mit der Begründung „Verspätung aus vorhergehender Fahrt”.  Die Abfahrt in Detmold verspätet sich um 1 Minute. Bis Leopoldstal wächst die Verspätung auf 4 Minuten, dort tritt ein Halt von 9 Minuten ein, Paderborn wird mit 19 Minuten Verspätung erreicht.
RB 73 Paderborn (ab 18.21) fährt in Paderborn 2 Minuten später ab, erleidet in Altenbeken eine Verspätung von 58 Minuten. Begründung „Technische Störung an einem anderen Zug”. Entsprechend wird die Rückfahrt ebenfalls eine Stunde später durchgeführt und als Verspätung angezeigt. Da der Zug eine Stunde später in Paderborn eintrifft, fällt RB 72 Paderborn ab 20.21 Uhr und die Rückleistung Herford ab 21.33 Uhr (letzte Tagesverbindung nach Paderborn) aus. Keine Info über zuginfo.nrw.

6. und 7. September – Freitag und Samstag
Ein Brand setzt die Strecke Bielefeld Hbf – Bielefeld Ost gegen 11 Uhr außer Betrieb.
8.9.:
RB 72 verkehrt nur alle 2 Stunden. RB 73 und RB 82 verkehren nur bis und ab Bielefeld Ost. Das Vorgehen ist nachvollziehbar, da sonst RB 73 und RE 82 sich gegenseitig behindern würden. Die Verbindung über Herford steht aus dem gleichen Grund nur als Schienenersatzverkehr zur Verfügung.
7.9.:
RB 73 und RE 82 verkehren nur Lemgo – Oerlinghausen. Schienenersatzverkehr eingerichtet.
RB 73 Bielefeld (20.15, 21.15 Uhr, 23.15 Uhr) – Lemgo fällt aus (und Rückleistung). Begründung „Kurzfristige Personalausfall”

4. September 2024 – Mittwoch
RB 73 Bielefeld (ab 21.15) – Lemgo Ausfall. Verwiesen wird auf Bauarbeiten. Der Folgezug fährt aber.
Infolge einer Signalstörung im Bereich Lage kommt es ganztags zu Verspätungen, bei RB 72 von bis zu 35 Minuten, bei RB 73 bis zu 10 Minuten.

3. September 2024 – Dienstag
Aus unbekannter Ursache kommt es zur Mittagszeit, insbesondere auf der RB 72 zu Verspätungen bis zu 15 Minuten.

2. September 2024 – Montag
RB 73 Bielefeld (17.15 Uhr) – Lemgo – Bielefeld fällt aus. Begründung: Technische Störung am Zug.
Keine Info über zuginfo.nrw. Zum Zeitpunkt der Feststellung des Ausfalls (16.20 Uhr) ist das Fahrzeug pünktlich von Lemgo nach Bielefeld unterwegs.
Bei der gegenwärtig großen Hitze kann es sich um den Defekt der Klimaanlage handeln.

1. September 2024 – Sonntag
RB 72 Paderborn (19.21) – Herford – Paderborn fällt aus. Keine Begründung, keine Info über zuginfo.nrw
RB 72 Paderborn (15.21) – Herford – Paderborn fällt aus. Begründung: Kurzfristiger Personalausfall.
RB 72 Paderborn (12021) – Herford – Paderborn fällt aus. Begründung: Kurzfristiger Personalausfall.

>> Zum Archiv Zugausfälle und Störungen Juli und August 2024

 

Bauarbeiten: Bis Jahresende keine verlässlichen Bahnfahrpläne in OWL

Stand 24. Juli 2023

Viele Fernverkehrszüge werden gestrichen. Viele Fahrpläne sind nicht gültig. Viele Fahrten können nicht durchgeführt werden, wie es auf dem Fahrschein steht. Ein Überblick.

Bis 16. August: Bauarbeiten im Raum Duisburg

ICE Richtung Düsseldorf enden teilweise in Essen oder werden mit verlängerter Fahrzeit umgeleitet und halten nicht zwischen Dortmund und Düsseldorf Hbf.
ICE über Wuppertal nach Köln unverändert.
IC enden in der Regel in Duisburg.
Die Fahrpläne hierzu sind derzeit korrekt abrufbar.

17. August bis 6. September: Vollsperrung zwischen Bielefeld und Rheda-Wiedenbrück

ICE, IC, Flixtrain
Kein Fernzug hält in Gütersloh, Bielefeld, Herford, Bad Oeynhausen.
Nicht alle Fahrpläne sind bereits korrekt, einige Züge werden noch angezeigt, sind aber mit einem Warnhinweis versehen.
Regionalverkehr
Keine Regionalzüge zwischen Bielefeld und Rheda-Wiedenbrück.
RRX 6 kann zwischen Bielefeld und Minden nicht im veröffentlichten Fahrplan fahren.
Die zurzeit veröffentlichten Fahrpläne des RRX sind ungültig. Die Eurobahn hat für RB 67 und RB 59 ihre Fahrpläne bereits aktualisiert.

7. September bis 19. Oktober

ICE Richtung Düsseldorf enden teilweise in Essen oder werden mit verlängerter Fahrzeit umgeleitet und halten nicht zwischen Dortmund und Düsseldorf Hbf.
ICE über Wuppertal nach Köln unverändert.
IC enden in der Regel in Dortmund.
Die Fahrpläne hierzu sind derzeit korrekt abrufbar.

Vom 19. Oktober bis 14. Dezember Bauarbeiten in Herford sowie Hamm – Hagen

Fernverkehr: deutlich reduziert
ICE nach Düsseldorf und Flixtrain nach Köln unverändert.
ICE über Wuppertal nach Köln halten nicht in Bielefeld.
ICE mit Zwischenhalt in Herford verkehren nicht.
Flixtrain hält in Herford nur in Richtung Berlin.
Diese Fahrpläne sind korrekt veröffentlicht.
Intercity mit Halt in Gütersloh, Bielefeld, Herford und Minden verkehren nur 3x täglich. In Fahrtrichtung Dortmund halten IC nicht in Herford.
Die Fahrplanänderungen sind noch nicht korrekt veröffentlicht und nur an Warnhinweisen erkennbar. Die Warnhinweise sind für Züge vom 19. Oktober bis 2. November in die Fahrpläne eingestellt, für den Zeitraum danach ist unklar, ob die Züge verkehren. Insider gehen davon aus, dass wegen Personalmangel auch ab dem 3. November nicht verkehren.

Regionalverkehr
Alle Züge Herford – Bünde (- Osnabrück / Rahden) entfallen. Die RB 77 nach Hameln fährt nur ab / bis Löhne.
Züge Bielefeld – Minden fahren mit teilweise abweichenden Fahrplänen. Die aktuell veröffentlichten Fahrpläne sind ungültig.

Eine Übersicht über weitere kleinere Bauarbeiten finden Sie
hier (NWL)
und hier (Eurobahn).
Kurzfristig sind die aktuellsten Informationen in der Regel auf Zuginfo zu finden.

Erhöhung der Tarife für Bus und Bahn:

Erhöhung der Tarife für Bus und Bahn:
Unternehmen vor enormen Herausforderungen
Der Wechsel zu einfachen und günstigen Tarifen lohnt sich.

 

Fahrgastverband PRO BAHN
Medien-Information
20.7.2024

Der Fahrgastverband PRO BAHN sind die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs in Ostwestfalen-Lippe vor enormen Herausforderungen und kann daher nachvollziehen, dass auch in diesem Jahr Tarife angepasst werden.
„Es wird für die Unternehmen immer schwieriger, angesichts des Fachkräftemangels das bisherige Fahrplanangebot zu sichern und gegen den ungeplanten Ausfall von Bussen und Zügen anzukämpfen“, erklärt Rainer Engel, Vorsitzender des Fahrgastverband PRO BAHN in Ostwestfalen-Lippe. „Nur mit besseren Arbeitsbedingungen und besseren Entgelten lassen sich engagierte und zuverlässige Fahrerinnen und Fahrer für Bahnen und Busse gewinnen. Das schlägt sich zwangsweise in höheren Tarifen für die Fahrgäste nieder.“
Der Fahrgastverband beobachtet auch, dass die Unternehmen enorme Aufwendungen machen müssen, um den heutigen Busverkehr auf emissionsfreie Fahrzeuge mit Batterie und Wasserstoff umzustellen. „Trotz öffentlicher Förderung bleibt ein großer Teil der Kosten bei den Unternehmen hängen“, berichtet Engel. „Und das alles findet vor dem Hintergrund klammer Kassen von Städten, Kreisen und Zweckverbänden statt.“
Der Fahrgastverband empfiehlt allen, die den öffentlichen Verkehr öfter nutzen, auf das preisgünstige Deutschland Ticket auszuweichen. „Auch wenn der Preis des Deutschland Ticket von heute 49 Euro bald steigen wird, ist es immer noch ein Schnäppchen“, so Engel. „Die meisten Bürger haben sich daran gewöhnt, Telefon, Internetzugang und vieles andere pauschal zu bezahlen, das lohnt sich auch bei Bahn und Bus. Und wer sich nicht im Voraus festlegen will, kann das Angebot Eazy Ticket nutzen, das in ganz Nordrhein-Westfalen gilt und mit denen man größtenteils besser fährt als mit vielen anderen Tarifen. Mit Eazy Ticket muss man nur die Luftlinie bezahlen, die man nach dem Einsteigen zurückgelegt hat. Die Tarife, die jetzt erhöht werden, spielen in der Praxis nicht mehr die Rolle, die sie früher einmal hatten. Wer sich gut informiert, findet einfache und kostengünstige Tarife und spart den Unternehmen damit auch noch Geld für Papier, Automaten und Fahrscheindrucker. Man kann so beim Fahrscheinkauf ganz persönlich Ressourcen und Umwelt schonen.“

>> Informationen zum Eazy Ticket

RE-82-Aushilfe durch Deutsche Bahn im Einsatz

Eine Erleichterung für Fahrgäste, aber keine Problemlösung!

Vom 26. August 2024 bis 14. Dezember 2024 wird DB Regio Ersatzfahrten für den Regionalexpress 82 „Der Leineweber“ anbieten. Der Fahrgastverband PRO Bahn begrüßt dies und respektiert den organisatorischen Einsatz, der dies möglich gemacht hat. Aber es darf nicht vergessen werden, dass erst der massive Protest aus dem Kreis Lippe dieses Engagement in Gang gesetzt hat. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs ist im Kreis Lippe nachhaltig verspielt. Es wird Jahre dauern, bis Vertrauen wieder aufgebaut ist. Das Krisenmanagement des NWL ist und bleibt sehr mangelhaft, sichtbar aktuellen Zugausfällen.

Zur Original-Pressemeldung des NWL

Verschiebung des Personalproblems woanders hin

Der Einsatz von Lokführern und Fahrzeugen der DB reißt an anderer Stelle Lücken auf. Offiziell wird das nicht bestätigt, aber Einträge in Foren lassen erkennen, dass Lokführer nun an anderer Stelle fehlen. So wird in einschlägigen Foren berichtet, dass Lokführer der DB bisher bei anderen Unternehmen als „Leiharbeiter“ gefahren sind. Solche Verschiebungen werden auch aus anderen Teilen von NRW berichtet. Es fällt auf, dass sich die Ausfälle beim RRX 6 Minden – Köln mehren.

Fahrplan suboptimal, aber notwendig

Der Fahrplan sieht vor, dass die RE 82-Ersatzfahrten eine längere Fahrzeit haben als der Stammfahrplan. Ursache ist, dass in Bielefeld nur Gleis 1 zur Verfügung steht. Die Eurobahn konnte das gleiche Fahrzeug, das von Lemgo kam, nach wenigen Minuten nach Detmold – Altenbeken zurückfahren. Beim RE 82-Ersatzverkehr müssen die Fahrzeug getauscht werden. Daher ist es notwendig, dass das DB-Fahrzeug später ankommt und früher abfährt, um in Bielefeld Ost die Züge der Eurobahn passieren zu lassen.

Fernverkehrs-Anschlüsse: suboptimal

Bauarbeiten (siehe hier) reduzieren den Wert für Fernreisende deutlich.

Vom 26. August bis 6. September
halten in Bielefeld keine Fernverkehrszüge. Die Strecke Richtung Rheda-Wiedenbrück ist gesperrt.

Ab 7. September bis 14. Dezember 2024
Anschluss von nach Berlin besteht Anschluss mit einer Übergangszeit von ca. 10 Minuten.
Nach Köln / Düsseldorf kein Anschluss mit ICE oder IC. Die noch im Fahrplan stehenden Abfahrten zur Minute 40 Richtung Dortmund entfallen, nächste Fahrmöglichkeit RRX 6 zur vollen Stunde. Dieser ICE-Anschluss wird auch mit der späteren RB 72 über Herford erreicht.
ICE-Anschluss von Köln, Wuppertal und Hagen nur vom 7. September bis 18. Oktober mit einer Übergangszeit von 8 Minuten am gleichen Bahnsteig, danach entfällt dieser Anschluss.
Von Düsseldorf kein Anschluss mit ICE/IC. Mit dem RRX 6 ist man über Herford früher in Lage und Detmold.

Fahrzeug

Eingesetzt wird ein Triebwagen der Baureihe 644. Dieses wird elektrisch angetrieben. Der Strom wird in Dieselgeneratoren erzeugt.

Weitere Perspektive

Nach Mutmaßungen von Insidern ist eine Verlängerung des Einsatzes über den Fahrplanwechsel im Dezember 2024 nicht möglich. Die DB leidet durchaus auch unter Personalmangel, sodass das auf dem RE 82 Lücken in anderen Regionen aufreißen dürfte und nach dem Fahrplanwechsel wieder in andere Regionen abgezogen wird, in denen DB Regio neue Verträge übernimmt.

Die eigentlichen Mängel liegen in der Arbeit des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe.

Das zeigt sich an den Versäumnissen in der Vergangenheit:
* Monatelange Zugausfälle, wie wir sie hier dokumentieren mussten, haben viel zu spät zu einer Reaktion mit Notfahrplänen geführt.
* Die Einführung der Notfahrpläne am 8. April 2024 erfolgte ohne jede Kompensation durch ergänzenden Busverkehr. Lediglich zwischen Nienburg und Minden wurden Busse eingesetzt, weil alle Züge gestrichen wurden. Im Kreis Lippe musste erst ein regelrecht politischer Aufstand notwendig werden, damit nachgebessert wurde.
* Nicht einmal die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung des NWL beaufsichtigen soll, wurden informiert und erfuhren erst aus der Presse von den Veränderungen.

Die Arbeit des NWL in Sachen Krisenmanagement ist auch weiterhin mangelhaft.

* Was der NWL tut, ist nicht falsch. Entscheidend ist, was er nicht getan hat und weiterhin nicht tut und nicht kommuniziert.
* Der NWL beruft sich weiterhin auf Verträge mit den Verkehrsunternehmen und auf Strafzahlungen. Das hilft Fahrgästen überhaupt nichts. Im Gegenteil: Die Strafzahlungen treiben Unternehmen in eine finanzielle Krise und letztlich in den Konkurs. Die Verträge wurden im Wettbewerb ausgeschrieben, und im Grundsatz gilt: Den Wettbewerb gewinnt der, der sich am meisten zu seinen Ungunsten verkalkuliert.

Die Kommunikation des NWL ist sehr mangelhaft und zeigt ein Selbstverständnis, das nicht fahrgastorientiert ist.

* Der NWL macht geltend, dass eine öffentliche Auseinandersetzung über die Qualität des Schienenverkehrs nicht hilfreich sei. Dabei übersieht der NWL, dass die Qualität des Schienenverkehrs bereits so schlecht ist, dass der Unmut über „Die Bahn“ im Allgemeinen sehr hoch ist. Fahrgäste kehren der Bahn nicht den Rücken, weil PRO BAHN die Mängel öffentlich macht, sondern weil die Bürger am Bahnsteig die Mängel am eigenen Leib erleben.
* Der NWL hat sich von jeder institutionellen Mitwirkung von Interessenvertretern verabschiedet.
* Der NWL scheut davor zurück, die Interessen der Fahrgäste öffentlich wahrnehmbar gegenüber anderen Akteuren, insbesondere der DB InfraGo, wahrzunehmen. Andere Aufgabenträger des Schienenverkehrs tun die sehr wohl.
* Bei alledem ist anzuerkennen, dass der NWL in der langfristigen Planung hervorragendes leistet. Nur nützt das den Fahrgästen im Jahr 2024 nichts.

Der Personalmangel und die Konsequenzen werden immer noch kleingeredet.

* Lokführer, die die Deutsche Bahn im Kreis Lippe einsetzen wird, werden woanders fehlen.
* Neu ausgebildete Lokführer der Eurobahn werden erst im April 2025 zur Verfügung stehen. Das Berichten meist gut informierte Insider in öffentlich zugänglichen Foren.
* Die Anzahl der in Ausbildung befindlichen Personale wird nicht reichen, um den Personalmangel zu beenden. Auch das ist in den Foren zu lesen.
Quelle: Drehscheibe online

Personalprobleme werden noch lange ein Dauerproblem bleiben.

Nach Informationen aus Insider-Kreisen werden der Eurobahn erst im April 2025 mehr Lokführer zur Verfügung stehen. Ihre Anzahl wird so gering sein, dass nur etwa 6 Fahrzeuge damit zusätzlich bestückt werden können. Derzeit fehlt aber Personal für weitaus mehr Fahrzeuge.

Daher muss auf die derzeitige Lage umfassender reagiert werden. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden mindestens zum Teil unpopulär sein. Die derzeitige Lage ist aber deutlich unpopulärer.

Foto: DB Regio verfügt über ausreichend Fahrzeuge, die aushelfen können (Foto aus Salzgitter-Lebenstedt) und Personal, das dafür ausgebildet ist. Doch beim Personal heißt das nicht, dass die DB einen Überfluss an Personal hätte.

 

 

Totaler Zugausfall in Lippe zwischen Lage und Herford

Stundenlanger Zugausfall zwischen Lage und Herford

Bahnfahren in Lippe wird unerträglich

Presseinformation vom 16.7.2024

Zum zweiten Mal binnen einer Woche fuhren stundenlang im Kreis Lippe keine Züge Richtung Herford. Ursache ist nicht nur Personalmangel, sondern auch Fehlentscheidungen bei der Deutschen Bahn und mangelhaftes Engagement beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert politische Konsequenzen.

Am Montag, 15. Juli, fuhren erneut bis in die Mittagszeit keine Züge zwischen Lage, Bad Salzuflen und Herford. Bereits am Montag, 8. Juli, waren am gesamten Vormittag keine Züge zwischen Lage und Herford gefahren.

„Während rund um Bielefeld Züge im dichten Takt planmäßig unterwegs sind, findet im Kreis Lippe immer wieder der völlige Zusammenbruch des Bahnverkehrs statt“, kommentiert Rainer Engel, Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN für Ostwestfalen-Lippe. „Offenbar kann die Eurobahn das Versprechen nicht einhalten, dass der im Kreis Lippe auf die Hälfte reduzierte Bahnverkehr zuverlässig angeboten fährt. Im Gegenteil: die derzeitigen Baumaßnahmen der Deutschen Bahn verschlimmern die Situation bis zur Unerträglichkeit: Zwischen Lage und Herford ist nur ein einziges Fahrzeug mit einem einzigen Lokführer unterwegs, und wenn der zur Arbeit nicht erscheint, fährt einen halben Tag lang gar nichts, und es gibt keine Alternative.“
Der Fahrgastverband sieht die entscheidenden Organisationsmängel beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, der die Aufträge für das Zugangebot erteilt. „Es muss möglich sein, kurzfristig auch Züge mit Personal von anderen Strecken umzudirigieren, wenn in Lippe kein Zug mehr fährt“, so Engel. „Das kann nur der Zweckverband möglich machen. Den Bahnunternehmen sind durch Verträge die Hände gebunden.“

Die Deutsche Bahn verschlimmert nach Beobachtung des Fahrgastverbands mit ihren Bauarbeiten und Anweisungen die Situation. „Für das kurze Stück von Bielefeld bis Oerlinghausen, das im Augenblick noch befahren werden darf, sind zwei Fahrzeuge unterwegs, obwohl die kurze Strecke auch von einem Fahrzeug mit einem Lokführer bewältigt werden kann. Für diesen unternehmensfeindlichen Fahrplan ist allerdings DB InfraGo (so heißt die Netzgesellschaft der Bahn jetzt) zuständig, die der Eurobahn keinen besseren Fahrplan genehmigt hat. Der Fahrplan ist außerdem so miserabel, dass Bus-Anschlüsse in Oerlinghausen nicht erreicht werden.“

Auch stößt der angebliche Umfang der Bauarbeiten beim Fahrgastverband auf Stirnrunzeln. „Wir haben den Eindruck, dass die Sperrung der Strecke zwischen Oerlinghausen und Lage sowie zwischen Lage und Detmold nur auf Vorrat angeordnet wurde. Bautätigkeiten können wir in diesem Bereich nicht feststellen, und das heißt: Hier wird nichts substanziell erneuert“, erklärt Engel. „Während andere Bauarbeiten ordnungsgemäß organisiert wurden, was an wöchentlich wechselnden Teilsperrungen sichtbar ist – beispielsweise im Raum Bünde (Westfalen), hat die DB InfraGo den Betrieb in Lippe gleich ganz dicht gemacht. Auf Baustellen auf den Straßen wurde keine Rücksicht genommen und nichts abgestimmt, sodass nicht einmal die Ersatzbusse pünktlich unterwegs sein können. In Detmold wird gleichzeitig die Treppe zum Bahnsteig umgebaut, sodass Fahrgäste nur mit großer Mühe von und zum Bahnsteig kommen – dabei müssen alle raus und in den Bus, um weiterzukommen.“

Gravierende Mängel sieht PRO BAHN auch bei der Fahrgastinformation. „Zwar hat die Eurobahn schnell und vollständig über ihre Internetseite informiert, aber das kommt bei vielen Fahrgästen nicht an“, beobachtet Engel. Die Deutsche Bahn gibt die vorhandenen Informationen am Bahnsteig und über die Smartphone-App nicht weiter. Zugausfälle sind im DB-Navigator oft erst zu sehen, wenn die planmäßige Abfahrtszeit vorbei ist. Wer sich auf Informationen der Deutschen Bahn verlässt, hat beste Chancen, beim Umsteigen irgendwo hängenzubleiben und jede Stunde neu zu erfahren, dass nun auch der nächste Zug ausfällt. So habe ich es am Montag auf dem Bahnsteig in Lage selbst erlebt“, so Engel.

Zu wenig Engagement sieht der Fahrgastverband auch beim Besteller des Bahnverkehrs, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). „Wenn DB InfraGo den Pendlern mit schlecht geplanten Bauarbeiten das Leben zur Hölle macht, dann erwarten wir, dass der NWL und sein Spitzenverband öffentlich kritisieren. Es genügt nicht, dass man im fernen Unna, dem Sitz des NWL, mit den Achseln zuckt und dem Fahrgastverband bedeutet, dass man gegenüber dem Netzmonopol hilflos sei.“

Der nicht mehr planbare Zustand bei der Bahn wird noch Monate lang anhalten, weiß Engel. „Wir kennen schon die nächsten Bauarbeiten rund um den Kreis Lippe, die noch gar nicht in den Fahrplänen stehen. Diese Bauarbeiten werden auch den Fernverkehr massiv beeinträchtigen. Die Deutsche Bahn verkauft derzeit sogar Fahrkarten für ICE ab Bielefeld und Herford, die dort gar nicht halten können, und für andere Züge, die nicht fahren können. Wir können verstehen, wenn aus dem Kreis Lippe besonders viele Menschen der Bahn den Rücken kehren.”

Eurobahn-Krise Analyse und Handlungsbedarf

Zur aktuellen Lage des Schienenverkehrs der Eurobahn informiert der Fahrgastverband PRO BAHN Entscheidungsträger im Kreis Lippe über Zusammenhänge, Verantwortlichkeiten, Bewertung der Zugstreichungen und der Ersatzmaßnahmen, insbesondere den „Schnellbus“ Bielefeld – Detmold.

Zusammengefasst:

• Personalmangel ist in der gesamten Eisenbahnbranche vorhanden. Vorwürfe an einzelne Unternehmen sind nicht gerechtfertigt.

• Personalmangel rechtfertigt aber allein nicht das Ausmaß der Zugstreichungen im Kreis Lippe. Der Aufgabenträger Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) ist den Bürgern und Steuerzahlern verantwortlich, das Angebot besser zu gestalten – auch über einzelne Verkehrsverträge hinaus.

• Der Kreis Lippe wird hinsichtoich der Erreichbarkeit durch die Zugstreichungen weit überproportional benachteiligt. Der NWL ist aufgrund seiner Aufgaben gehalten, als Ausbildung von Personal zu fördern.

• Schon bisher wird der Kreis Lippe durch den NWL strukturell beim Abendverkehr benachteiligt.Die Kreis Lippe hat daher einen berechtigten Anspruch, dass diese Benachteiligung beseitigt wird. Wir erwarten erste sichtbare Schritte zur Verbesserung des Abendverkehs zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024.

• Auf Kritik hat die Eurobahn mit dem Einsatz eines „Schnellbusses“ Bielefeld – Detmold reagiert. Dies kann nur eine Übergangslösung sein, droht aber ein Dauerzustand zu werden, wenn nicht massiv politischer Druck aufgebaut wird.

• Wegen Bauarbeiten werden die Bahnstrecken Lage – Detmold und Oerlinghausen – Lemgo vom 5. Bis 28. Juli gesperrt. Dieses erfordert eine angepasste Beurteilung der aktuellen Lage.

• Noch vorhandene Anschlüsse zum Fernverkehr aus dem Kreis Lippe in Herford werden Mitte Juli 2024 stark reduziert und werden ab Mitte Oktober 2024 weiter drastisch reduziert.

• Darüber hinaus drohen konkret wiederholte Einstellungen nicht nur des RE 82 Detmold – Bielefeld, sondern auch der RB 73 Lemgo – Bielefeld auf Sicht von etwa 5 Jahren. Hintergrund dafür sind die besonderen Verhältnisse des Dieselnetzes mit Standort Bielefeld und des Unternehmens Eurobahn sowie Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umstellung auf batterie-elektrische Fahrzeuge. Wir sehen noch nicht, dass der NWL diese Herausforderungen hinsichtlich des Bedarfs an Fahrpersonal meisert und sehen weiterhin konkret die Gefahr, dass der Kreis Lippe unter den Problemen üpberproportional meistert.

• Zwar ist eine Gesprächsebene zwischen PRO BAHN und dem NWL wiederhergestellt. Es gibt aber keine institutionelle Zusammenarbeit mit Interessenvertreter der Fahrgäste, und einzelne Akteure versuchen weiterhin, die Auseindersetzung mit gegebenen Problemen in der Verbandsversamnmlung zu verhindern.

• Erweiterte Handlungsmöglichkeiten bekommt der NWL nur, wenn die Eurobahn durch die öffentliche Hand übernommen wird. Wir halten eine solche Übernahme daher für richtig und zukunftsweisend.

• Der Versuch, einen anderen Betreiber für den Regionalexpress 82 zu finden, wird zwar begrüßt, die Erfolgschancen sind aber begrenzt.

Konkreten Forderungen:

• Wegen Bauarbeiten muss der „Schnellbus“ Bielefeld – Detmold bis Ende Juli erhalten bleiben.

• Nach dem 28. Juli muss der RE 82 Bielefeld – Detmold – Horn-Bad Meinberg wieder auf der Schiene verkehren. Dies erwarten wir zumindest für die nachfragestärkeren Zeiten an Nachmittagen von Montag bis Freitag und am Sonntag.

• Dafür muss der NWL gegebenenfalls Angebote an anderer Stelle streichen, damit Personal freigemacht werden kann. Wir können nicht erkennen, dass der NWL dazu bereit ist.

• Darüber hinaus ist eine Spätverbindung in den Kreis Lippe mit Abfahrt Bielefeld um 22.51 Uhr nach Detmold mit Anschluss nach Lemgo einzurichten. Dies ist im Rahmen einer Revision des Gesamtfahrplans mit Wirksamkeit zu Ende 2025 zu leisten, muss aber bis Ende 2024 festgelegt werden.

• Der NWL muss die Eurobahn in öffentliche Hand überführen. Nur so lässt sich ein geordneter Übergang des Dieselnetzes auf elektrischen (Batterie-)Betrieb und eine schnellere Reaktion auf Notlagen organisieren.

Die Details:

Personalmangel in der Eisenbahnbranche

Der Personalmangel trifft die gesamte Eisenbahnbranche und beschränkt sich nicht auf Lokführer, sondern betrifft auch Zugbegleiter, Werkstätten und Management. Es ist auch kein spezifisches Problem der Eurobahn. Bei den Lokführern wird der Mangel schonungslos sichtbar: Ohne Lokführer fährt kein Zug.
Aus unserer Sicht tun Unternehmen – auch die Eurobahn – sehr viel, um Personal auszubilden. Bei einer Durchfallquote von 50 % (bundesweiter Durchschnitt, die Eurobahn nennt bessere Zahlen) kann aber der natürliche Abgang (Alter und Krankheit, Fluktuation) nur knapp ersetzt werden. Es kommen aber jetzt besondere Probleme hinzu: Krankheitswellen, Abwerbung durch Leiharbeitsfirmen, Abwerbung durch Fern- und Güterverkehrsunternehmen, Wechsel des Personals zu anderen Unternehmen mit besseren Arbeitsbedingungen, neueren Fahrzeugen und viele andere Gründe, die viele Jahre nicht bestanden.
Das Problem wird seit etwa 3 Jahren sichtbar, verschärft sich aber zunehmend. Landesregierung und Besteller des Nahverkehrs, auch der NWL, steuern zwar gegen, und die Abwerbung innerhalb des Regional- und Nahverkehrs kann als gestoppt angesehen werden. Damit ist das Problem aber nicht beherrschbar.
Um ein zuverlässiges Angebot sicherzustellen, müsste das Verkehrsangebot um 10 bis 15 Prozent reduziert werden.
Der Aufgabe, diese Reduzierung geordnet und sachgerecht vorzubereiten, hat sich der NWL nicht rechtzeitig gestellt. Bereits seit Ende 2022 kennen wir in anderen Regionen Notfahrpläne, die eingerichtet wurden, ohne dass Fahrgäste monatelang durch unberechenbare Zugausfälle gequält wurden.

Keine Perspektive für Aufhebung der Notmaßnahmen

Alle Gespräche, die wir geführt haben, deuten darauf hin, dass die Verantwortlichen die Hoffnung haben, dass die Notmaßnahmen zurückgefahren werden können. Keines der Gespräche hat aber Aufschluss darüber gegeben, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß die Notfahrpläne der Eurobahn wieder zurückgefahren werden könnten. Die Verlängerung der Notfahrpläne bis Dezember lässt darauf schließen, dass bisherige Hoffnungen geplatzt sind und auch noch 2025 Notfahrpläne gelten werden.

Die Notmaßnahmen der Eurobahn und die spezifischen Bedürfnisse des Kreises Lippe

Für den Kreis Lippe ist die vollständige Einstellung des RE 82 ab morgens 9 Uhr nicht hinnehmbar.
Die spezifischen Bedingungen des Kreises Lippe sind auch nicht ansatzweise beachtet worden. Dies zu beachten, wäre in erster Linie Sache des NWL gewesen:
• Der Regionalexpress RE 82 dient nicht nur der örtlichen Erschließung, sondern ganz besonders der Anbindung an den überregionalen Fernverkehr mit den ICE-/IC-Halten Bielefeld und Altenbeken.
• Es besteht keine Alternative durch parallelen Fernverkehr.
• Für keine andere Stadt der Größe wie Detmold ist der direkte ICE-Anschluss gestrichen worden. Das Städtedreieck Lage – Lemgo – Detmold hat zusammen die Einwohnerzahl einer Großstadt, wird aber behandelt, als sei es der „ländliche Raum“ mit dünner Besiedlung!
• Kein Hochschulstandort ist derart abgehängt worden.
• Die Verlängerung der Fahrzeit beträgt von Lippe in weiter entfernte Ziele 40 Minuten – das wird auch durch den „Schnellbus“ nicht kompensiert. Streichungen an anderen Strecken verlängern die Fahrzeiten um maximal 30 Minuten.
• Am Bahnhof Oerlinghausen besteht ein eng koordiniertes Bahn-Bus-Angebot, wie es an keiner anderen betroffenen Linie besteht, das ohne Zuganschluss weitgehend sinnfrei ist.
Dieser markante Unterschied zu den übrigen Streichungen wird beim Vergleich sichtbar:
• RB 63 Münster – Rheine: Von 6 Zügen in 2 Stunden wird einer gestrichen, das ist eine Reduzierung um 16 %. Lediglich für die kleinen Stationen – u. a. Ortsteile von Münster und Rheine – wird das Angebot um 50 % reduziert.
• RB 66 Münster – Osnabrück: Das Angebot wird um 25 % reduziert, da parallel weiterhin RE 2 verkehrt: Es fahren je Richtung in 2 Stunden 3 statt bisher 4 Züge. Zusätzlich verkehren stündlich ICE/IC. Für Wochenenden wurde diese Streichung bereits wieder zurückgenommen.
• RB 67 Münster – Warendorf – Rheda – Bielefeld wird im Abschnitt Rheda – Bielefeld gestrichen. Anschluss von / nach Gütersloh Hbf und Bielefeld Hbf besteht mit einer Fahrzeitverlängerung von weniger als 15 Minuten. Zwischen Bielefeld und Münster bestehen weitere Verbindungen über Hamm. Zustzlich zu den Bahnverbindungen wurde nachträglich ein Busverkehr eingerichtet.
• RB 78 Bielefeld – Nienburg wird im Abschnitt Minden – Nienburg durch Bus ersetzt. Die Fahrgastnachfrage ist in diesem Abschnitt sehr gering, die Fahrzeitverlängerung beträgt 30 Minuten. Im überregionalen Verkehr bestehen weitere Fahrmöglichkeiten über Wunstorf und Osnabrück.

Erst aufgrund der massiven Proteste aus dem Kreis Lippe wurde die Plaztkapazität der RB 72 Herford – Paderborn heraufgesetzt, indem Fahrzeuge aus anderen Verkehrsverträgen umgesetzt wurden. Dass dies nicht sofort geschehen ist, zeigt, dassder NWL Bedürfnisse im Kreis Lippe nicht beachtet hat.

Damit ist die Reduzierung des Angebots von 45 % für Detmold, Lage und Lemgo unangemessen.

Strukturelle Benachteiligung des Kreises Lippe im Abendverkehr

Der letzte Zug in den Kreis Lippe fährt von Berlin fast eine Stunde früher, von Bielefeld mindestens eine Stunde früher und von Düsseldorf fast 2 Stunden früher als in alle anderen Städte Ostwestfalens.
Damit ist schon bisher der Kreis Lippe im Verhältnis zu anderen Kreisen mit gleich großer Bevölkerung im Schienenverkehr benachteiligt. Auf diese Benachteiligung kommt nun auch noch der Verlust der einzigen schnellen Verbindung zum Fernverkehr im Tagesverkehr “obendrauf”.

  • Die Städte des Kreises Lippe werden im Unterschied zu allen anderen größeren Städten in OWL nicht vom Fernverkehr bedient.
  • Die letzte Abfahrt in Bielefeld um 22.15 Uh lässt es nicht zu, Abendveranstaltungen zu besuchen, dies gilt auch für alle anderen Veranstaltungen. außerhalb des Kreises Lippe (ausgenommen am Freitagabend und Samstagabend).
  • Tagesreisen in relevante Städte wie Berlin oder Düsseldorf sind nur mit einem sehr viel kleineren Zeitfenster möglich.

Dies wird deutlich beim Vergleich der letzten Fahrmöglichkeit von Bielefeld, Düsseldorf und Berlin:
Letzte Abfahrt von Bielefeld
nach

Lage / Detmold, Lemgo 22.15 Uhr – mindestens 1 Stunde früher als nach
Gütersloh 0.07 Uhr
Herford 23.27 Uhr
Minden 23.27 Uhr
Bünde 23.12 Uhr
Paderborn 23.43 Uhr

Letzte Abfahrt von Berlin Hbf
nach

Lage / Detmold, Lemgo 18.56 – fast eine Stunde früher als nach
Gütersloh 19.45 Uhr
Herford 20.46 Uhr
Minden 19.45 Uhr
Bünde 20.46 Uhr
Paderborn 19.45 Uhr

Letzte Abfahrt von Düsseldorf
nach
Lage / Detmold, Lemgo 19.14 Uhr – fast 2 Stunden früher als nach
Gütersloh 21.27 Uhr
Herford 21.27 Uhr
Minden 21.27 Uhr
Bünde 20.43 Uhr
Paderborn 21.27 Uhr
(Alle Fahrpläne Montag bis Donnerstag, Ankunft bis kurz nach Mitternacht)

Der Kreis Lippe wird vom NWL schlechter behandelt als der Kreis Warendorf!

Hinzuweisen ist auch darauf, dass der Kreis Warendorf von Münster aus noch mit einer Abfahrt um 23.30 Uhr erreichbar ist. Es handelt sich um einen Zug der Eurobahn mit den gleichen Fahrzeugen und dem gleichen Personalmangel wie auf der Verbindung von Bielefeld in den Kreis Lippe.

Bewertung des „Schnellbusses“ Bielefeld – Detmold

Der „Schnellbus“ kann nur ein vorübergehender Zustand sein.
Zunächst ist die Umsetzung eine beachtliche Leistung angesichts der auch im Busverkehr bestehenden Personalknappheit.
Der Bus kann aber den Regionalexpress 82 auf der Schiene nicht ersetzen:
• Ausschließlich der Fernverkehrsanschluss von und nach Berlin ist mit dem Bus
• sichergestellt. Alle anderen Anschlüsse in Bielefeld werden verpasst.
• Die Fahrzeit ist gefühlt doppelt so lang wie mit dem Zug.
• Ein Zwischenhalt in Oerlinghausen-Leopoldshöhe mit
den wichtigen Anschlüssen in den Busverkehr ist nicht gegeben.
• Ein Zwischenhalt in Lage mit Anschluss von Lemgo ist nicht möglich.
Nur, weil aufgrund einer Streckensperrung vom 5. bis 28. Juli der RE 82 Detmold nicht erreichen kann, ist die Aufrechterhaltung dieses Angebots bis zum 28. Juli vertretbar. Die DB hat angekündigt, dass im Juli Weichen und Bahnübergänge im Abschnitt Lage – Detmold und Lage – Lemgo erneuert werden. Nach dem 28. Juli muss aber der RE 82 wieder auf der Schiene verkehren.

Dies muss selbst dann möglich gemacht werden, wenn ein Personalzuwachs nicht möglich ist:

Das Ungleichgewicht der Belastung mit den reduzierten Fahrplänen und die strukturelle Bedeutung des ICE-Anschlusses für den Kreis Lippe rechtfertigt weitergehende Eingriffe in die Fahrpläne an anderer Stelle des weiträumigen Netzes der Eurobahn:
• Der Nahverkehr im Hellweg-Netz (Paderborn – Hamm) wird ganztägig und auch am Wochenende halbstündlich zusätzlich zum Regionalexpress bedient.
• Weiter wird der RE 78 ganztags und auch am Wochenende zeitlich unmittelbar parallel zum RE 60 / RB 77 / RB 61 gefahren. Zusätzlich verkehrt der RRX 6 zwischen Bielefeld und Minden. Damit bestehen zwischen Bielefeld und Minden 3 Verbindungen, zwischen Bielefeld und Herford 4 Verbindungen in der Stunde.

Der NWL darf sich nicht – wie bisher – darauf beschränken, Verkehrsunternehmen innerhalb eines bestimmten Verkehrsangebotes sich selbst überlassen, sondern hat im Interesse der Gesamtheit der Fahrgäste das verantwortete Verkehrsangebot als Ganzes zu betrachten.

Eine Schwierigkeit besteht darin, dass Personale dieser Linien in der Regel weder Streckenkunde haben noch das Fahrzeug kennen, sodass eine geordnete Vorbereitung durch Ausbildung und gegebenenfalls entsprechenden Finanzausgleich für längere Anfahrten erfolgen muss. Das zeigt, dass die Eurobahn aus eigener Kompetenz das Problem nicht lösen kann, dass aber der NWL seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist.

Schließlich muss auch hinterfragt werden, inwieweit der erweiterte Nachtverkehr aufrechterhalten werden muss oder auf Bus umgestellt werden kann. Es kann nicht richtig sein, dass Schüler, Studenten, Geschäftsreisende und Arbeitnehmer von und zum Kreis Lippe lange Wartezeiten hinnehmen müssen, während Besucher von Discos auch nach Mitternacht weiterhin uneingeschränkt bedient werden.

Weitere Entwicklung 2024: Immer weniger Anschluss in Herford, Streckensperrungen Richtung Herford

Die Notwendigkeit einer schnellen Direktverbindung nach Bielefeld wird sich im Laufe des Jahres 2024 weiter verschärfen.

Entwicklung des Fernverkehrs in Herford

Die weitere Entwicklung des Fernverkehrs erfordert, dass das Angebot des RE 82 so schnell wie möglich wieder hergestellt wird.
Derzeit können Fahrgäste Fernverkehrszüge noch in Herford mit der Regionalbahn 72 erreichen. Jedoch wird die DB im Fernverkehr auf Personalmangel reagieren müssen. Daher ist – wie inoffiziell bekannt wurde – mit der Streichung der ICE Ruhrgebiet – Berlin mit Halt in Herford für Mitte Juli 2024 zu rechnen, wenn mehr Personal anlässlich der Streckensperrung Frankfurt – Mannheim benötigt wird. In den Fahrplänen ist dies noch nicht verzeichnet. Es fällt aber bereits auf, dass diese Züge recht oft wegen Personalmangel schon heute ausfallen, wobei dies erst am Verkehrstag selbst mitgeteilt wird.
Ab Mitte Oktober werden auch in Herford noch weniger Fernzüge halten. Wegen Brückenbauarbeiten steht für Züge Richtung Hannover nur noch Gleis 7 zur Verfügung. Das zeigen die bereits veröffentlichen Fernfahrpläne (zwar wird noch Gleis 4 angegeben, aber insoweit sind die Fahrpläne noch nicht korrigiert), während die Fahrpläne für den Nahverkehr noch nicht auf diese Bauarbeitern angepasst sind. Alle durchgehenden Züge der Richtung Hannover – Düsseldorf / Köln werden über die Gütergleise ohne Bahnsteig umgeleitet. Züge nach Osnabrück werden durch Busse ersetzt werden müssen, da sich die maßgebliche Baustelle an der Sofienstraße in Herford befindet und das benötigte Gleis nicht zur Verfügung steht.
Konkret reduzieren sich die Abfahrten von Fernverkehrszügen in Herford auf Ankünfte von Köln mit extrem knapper Umsteigezeit Richtung Lippe und Abfahrten in Richtung Hannover – Dresden mit einer Wartezeit von 62 Minuten aus Richtung Lippe. Außerdem werden zwei Flixtrain-Züge in dieser Richtung halten. Aus Richtung Berlin und in Richtung Ruhrgebiet bestehen keine Verbindungen. Für diese Reisenden ist der Umweg über Bielefeld zwingend.

Vollständige Sperrung der Strecke von Lippe nach Herford

Weiter ist damit zu rechnen, dass im Zuge dieser Bauarbeiten die Bahnverbindung von Detmold und Lage nach Herford ganz gesperrt wird. Für mindestens eine Woche ist dies bereits ausweislich einer Vorlage des NWL angekündigt. Personal kann die Eurobahn dadurch aber nicht einsparen.

„Schnellbus“ als Dauer-Notlösung für viele Jahre?

Den Schluss, dass sich der Einsatz von „Notfahrplänen“, wie sie am 8. April in Kraft gesetzt wurden, noch auf Jahre hinaus wiederholen wird (also nicht nur wiederholen kann), wenn nicht gezielt weitergehende Maßnahmen ergriffen werden, drängt sich aus bundesweiten Erfahrungen auf.
Die einfache Hoffnung, dass sich das gegenwärtige Personalproblem mit den heute laufenden Ausbildungsmaßnahmen lösen lässt, halten wir für nicht realistisch. Bundesweit sind die Personalprobleme gegeben. Die besonderen Bedingungen des „Dieselnetzes Ostwestfalen-Lippe“ zu denen RB 73 Bielefeld – Lemgo und RE 82 Bielefeld – Detmold – Altenbeken erfordern aber sehr viel weitergehende Maßnahmen.
Die Gründe:
• Die Dieselfahrzeuge sollen durch Batterie-elektrische Fahrzeuge abgelöst werden.
• Die neue Fahrzeuggeneration wird nicht mehr von der Eurobahn gewartet, sondern von den Herstellern.
Daraus folgt:
• Da Lokführer für die neuen Fahrzeuge geschult werden müssen, kommt es zu einem weiteren Engpass beim Personal.
• Erfahrungsgemäß können Hersteller aufgrund des Personalmangels Lieferzeiten nicht einhalten.
• Personalmangel verzögert auch die Zulassung und Inbetriebnahme der Fahrzeuge.
• Es ist nicht gesichert, dass der Standort Bielefeld, wo die Fahrzeuge jetzt gewartet werden, erhalten bleibt bzw. wo die Werkstatt für die nächste Fahrzeuggeneration stehen wird. Die Anzahl der Fahrzeuge wird weitaus größer sein als heute.

 

Nach bisherigen Erfahrungen kann nicht damit gerechnet werden, dass dieser Übergang reibungslos erfolgt. Alles, was nicht wie geplant läuft, führt dazu, dass Züge im Kreis Lippe wegen Mangel an betriebsfähigen Fahrzeugen und Personal nicht fahren. Der Übergang auf solche Fahrzeuge muss mit besonderen Maßnahmen gesichert werden, indem bisher eingesetzte Dieselfahrzeuge weiterhin als Reserve zur Verfügung stehen und der Übergang nicht auf einen Schlag an einem festen Stichtag geplant ist, sondern kontinuierlich nach Maßgabe der verfügbaren Ressourcen erfolgt.
Wo diese Vorsorge nicht getroffen wurde, hat es bereits Fälle gegeben, in denen bei derartigen Übergängen das Personal vorzeitig zu einem anderen Unternehmen gewechselt hat bzw. in der Ausbildung war, sodass der bisherige Betreiber nur noch einen Rumpfbetrieb sicherstellen konnte. Nach der Übernahme durch den neuen Betreiber hat es massive Zugausfälle gegeben, weil technische Probleme auftraten oder noch nicht genügend ausgebildetes Personal vorhanden war.

Es ist uns nicht bekannt, welche Maßnahmen der NWL getroffen hat, um eine solche Entwicklung zu verhindern. Das, was uns bekannt ist, ist ein Übergang an einem festen Stichtag, der, wie vorstehend erläutert, äußerst riskant ist.

Weitere Entwicklung 2024: Immer weniger Anschluss in Herford, Streckensperrungen Richtung Herford

Die Notwendigkeit einer schnellen Direktverbindung nach Bielefeld wird sich im Laufe des Jahres 2024 weiter verschärfen.

Entwicklung des Fernverkehrs in Herford

Die weitere Entwicklung des Fernverkehrs erfordert, dass das Angebot des RE 82 so schnell wie möglich wieder hergestellt wird.
Derzeit können Fahrgäste Fernverkehrszüge noch in Herford mit der Regionalbahn 72 erreichen. Jedoch wird die DB im Fernverkehr auf Personalmangel reagieren müssen. Daher ist – wie inoffiziell bekannt wurde – mit der Streichung der ICE Ruhrgebiet – Berlin mit Halt in Herford für Mitte Juli 2024 zu rechnen, wenn mehr Personal anlässlich der Streckensperrung Frankfurt – Mannheim benötigt wird. In den Fahrplänen ist dies noch nicht verzeichnet. Es fällt aber bereits auf, dass diese Züge recht oft wegen Personalmangel schon heute ausfallen, wobei dies erst am Verkehrstag selbst mitgeteilt wird.
Ab Mitte Oktober werden auch in Herford noch weniger Fernzüge halten. Wegen Brückenbauarbeiten steht für Züge Richtung Hannover nur noch Gleis 7 zur Verfügung. Das zeigen die bereits veröffentlichen Fernfahrpläne (zwar wird noch Gleis 4 angegeben, aber insoweit sind die Fahrpläne noch nicht korrigiert), während die Fahrpläne für den Nahverkehr noch nicht auf diese Bauarbeitern angepasst sind. Alle durchgehenden Züge der Richtung Hannover – Düsseldorf / Köln werden über die Gütergleise ohne Bahnsteig umgeleitet. Züge nach Osnabrück werden durch Busse ersetzt werden müssen, da sich die maßgebliche Baustelle an der Sofienstraße in Herford befindet und das benötigte Gleis nicht zur Verfügung steht.
Konkret reduzieren sich die Abfahrten von Fernverkehrszügen in Herford auf Ankünfte von Köln mit extrem knapper Umsteigezeit Richtung Lippe und Abfahrten in Richtung Hannover – Dresden mit einer Wartezeit von 62 Minuten aus Richtung Lippe. Außerdem werden zwei Flixtrain-Züge in dieser Richtung halten. Aus Richtung Berlin und in Richtung Ruhrgebiet bestehen keine Verbindungen. Für diese Reisenden ist der Umweg über Bielefeld zwingend.

Vollständige Sperrung der Strecke von Lippe nach Herford

Weiter ist damit zu rechnen, dass im Zuge dieser Bauarbeiten die Bahnverbindung von Detmold und Lage nach Herford ganz gesperrt wird. Für mindestens eine Woche ist dies bereits ausweislich einer Vorlage des NWL angekündigt. Personal kann die Eurobahn dadurch aber nicht einsparen.

„Schnellbus“ als Dauer-Notlösung für viele Jahre?

Den Schluss, dass sich der Einsatz von „Notfahrplänen“, wie sie am 8. April in Kraft gesetzt wurden, noch auf Jahre hinaus wiederholen wird (also nicht nur wiederholen kann), wenn nicht gezielt weitergehende Maßnahmen ergriffen werden, drängt sich aus bundesweiten Erfahrungen auf.
Die einfache Hoffnung, dass sich das gegenwärtige Personalproblem mit den heute laufenden Ausbildungsmaßnahmen lösen lässt, halten wir für nicht realistisch. Bundesweit sind die Personalprobleme gegeben. Die besonderen Bedingungen des „Dieselnetzes Ostwestfalen-Lippe“ zu denen RB 73 Bielefeld – Lemgo und RE 82 Bielefeld – Detmold – Altenbeken erfordern aber sehr viel weitergehende Maßnahmen.
Die Gründe:
• Die Dieselfahrzeuge sollen durch Batterie-elektrische Fahrzeuge abgelöst werden.
• Die neue Fahrzeuggeneration wird nicht mehr von der Eurobahn gewartet, sondern von den Herstellern.
Daraus folgt:
• Da Lokführer für die neuen Fahrzeuge geschult werden müssen, kommt es zu einem weiteren Engpass beim Personal.
• Erfahrungsgemäß können Hersteller aufgrund des Personalmangels Lieferzeiten nicht einhalten.
• Personalmangel verzögert auch die Zulassung und Inbetriebnahme der Fahrzeuge.
• Es ist nicht gesichert, dass der Standort Bielefeld, wo die Fahrzeuge jetzt gewartet werden, erhalten bleibt bzw. wo die Werkstatt für die nächste Fahrzeuggeneration stehen wird. Die Anzahl der Fahrzeuge wird weitaus größer sein als heute.

Nach bisherigen Erfahrungen kann nicht damit gerechnet werden, dass dieser Übergang reibungslos erfolgt. Alles, was nicht wie geplant läuft, führt dazu, dass Züge im Kreis Lippe wegen Mangel an betriebsfähigen Fahrzeugen und Personal nicht fahren. Der Übergang auf solche Fahrzeuge muss mit besonderen Maßnahmen gesichert werden, indem bisher eingesetzte Dieselfahrzeuge weiterhin als Reserve zur Verfügung stehen und der Übergang nicht auf einen Schlag an einem festen Stichtag geplant ist, sondern kontinuierlich nach Maßgabe der verfügbaren Ressourcen erfolgt.
Wo diese Vorsorge nicht getroffen wurde, hat es bereits Fälle gegeben, in denen bei derartigen Übergängen das Personal vorzeitig zu einem anderen Unternehmen gewechselt hat bzw. in der Ausbildung war, sodass der bisherige Betreiber nur noch einen Rumpfbetrieb sicherstellen konnte. Nach der Übernahme durch den neuen Betreiber hat es massive Zugausfälle gegeben, weil technische Probleme auftraten oder noch nicht genügend ausgebildetes Personal vorhanden war.

Es ist uns nicht bekannt, welche Maßnahmen der NWL getroffen hat, um eine solche Entwicklung zu verhindern. Das, was uns bekannt ist, ist ein Übergang an einem festen Stichtag, der, wie vorstehend erläutert, äußerst riskant ist.

Übernahme der Eurobahn in öffentliche Hand

Die vorgenannten Kapitel zeigen: Mit der bisherigen Methode der Ausschreibung an Dienstleister sind die Probleme nicht bzw. nur auf dem Rücken der Fahrgäste und ganz besonders zulasten des Kreises Lippe zu bewältigen. Beispiele aus den Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg zeigen, dass die dort landeseigenen Eisenbahnen als gute Puffer für Krisen wirken. So konnte das Land Baden-Württemberg die notleidend gewordene Abellio-Tochter übernehmen, ohne dass das Verkehrsangebot darunter gelitten hat. Genauso konnte aktuell ein gravierender Fahrzeugmangel im Raum Freiburg sehr schnell gelindert werden, indem die landeseigene SWEG Fahrzeuge abgeben konnte, die durch Anlieferung von Batterietriebwagen abgelöst wurden. Ähnliches kennen wir von Unternehmen, die der öffentlichen Hand gehören, wie AKN, EVB, Erfurter Bahn, Regiobahn und insbesondere den städtischen Verkehrsbetrieben mit Stadtbahnen wie AVG und Regiotram.
Die Übernahme des Eurobahn-Netzes ist nach EU-Recht zulässig und auch kein Abschied vom Wettbewerb an sich. Das EU-Recht sichert auch, dass bei einer sogenannten „Inhouse-Vergabe“ keine versteckten Subventionen durch überhöhte Preise möglich sind.

Wechsel des Betreibers für den Regionalexpress 82

Auch diese Variante wird vom NWLK geprüft. Aussichtsreich erscheint diese Möglichkeit nicht, denn auch andere Unternehmen leiden unter Personalmangel. Bei den in der Nähe aktiven Unternehmen Nordwestbazhn und National Expres sowie bei der DB-Tochter “Start” kommt es immer wieder zu Zugausfällen infolge kurzfristigen Personalmangels.

Mangelhafte Zusammenarbeit mit dem NWL

Entscheidungen werden vom NWL hinter verschlossenen Türen vorbereitet. Vollendete Tatsachen erfahren wir – und auch Sie – aus der Presse. Selbst den Mitgliedern der Zweckverbandsversammlung, die aus ihrer Mitte dorthin entsandt worden sind, werden so informiert. Viele dieser Mitglieder haben der Qualität der Arbeit des NWL vertraut, weil ihnen alternative Handlungsmöglichkeiten nicht bekannt sind. Die Führung des NWL nutzt ihren Wissensvorsprung gegenüber den Mitgliedern der Zweckverbansversammlung, um kritische Fragen von außen abzuwehren.
Weiter hat PRO BAHN den Eindruck, dass der NWL an einer institutionalisierten Zusammenarbeit mit Institutionen, die Fahrgastinteressen und regionale Wirtschaftsinteressen vertreten, nicht interessiert ist.
Dies war grundlegend anders, solange der Verkehrsverbund Ostwestfalen Lippe (VVOWL) selbstständiger Aufgabenträger bzw. Teilorganisation des NWL war.
Seit 1997 arbeitet PRO BAHN im Fahrgastbeirat des VVOWL, und dort haben wir konstruktiv und engagiert zusammen mit der Geschäftsleitung Probleme offen diskutiert und Lösungen erarbeitet. Das tun wir auch heute noch in diesem Beirat – nur ist der VVOWL nicht mehr SPNV-Aufgabenträger, sondern inzwischen hilfloser Zuschauer einer verhängnisvollen Entwicklung.
Erst der massive Protest von PRO BAHN hat eine informelle Gesprächsebene hergestellt. Wir werden diese Möglichkeiten nutzen, um die Interessen der Fahrgäste deutlich zu machen.

Foto oben: Auch die Fahrzeuge des Dieselnetzes der Eurobahn befinden sich in der Krise. Um genügend Fahrzeuge zur Verfügung zu haben, sind bereits gleichartige Fahrzeuge der ersten Serie “Talent” im Einsatz, die bei anderen Unternehmen Dienst getan haben. Einer der Gründe dafür: Ersatzteile sind für die im Jahr 2000 in Betrieb gegangenen Fahrzeuge nicht mehr anders verfügbar. Das Foto entstand in Gütersloh Hauptbahnhof, Linie RB 67, im März 2024.

Hintergrundinformationen zu Zugstreichungen im Kreis Lippe

Strukturelle Probleme, die der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) nicht beachtet haben, sind die tiefere Ursache der Zugstreichungen im Kreis Lippe. Hier erfahren Sie umfassend Zusammenhänge und Hintergründe.

Zusammengefasst:

  • • Personalmangel ist vorhanden, rechtfertigt aber nicht das Ausmaß der Zugstreichungen im Kreis Lippe.
  • • Der Kreis Lippe wird weit überproportional von der Reduzierung des Fahrplans getroffen.
  • • Schon bisher wird der Kreis Lippe durch den NWL benachteiligt, insbesondere bei der Erreichbarkeit am frühen Morgen und am späten Abend.
  • • Darüber hinaus drohen konkret wiederholte Einstellungen nicht nur des RE 82 Detmold – Bielefeld, sondern auch der RB 73 Lemgo – Bielefeld auf Sicht von etwa 5 Jahren. Hintergrund dafür sind die besonderen Verhältnisse des Dieselnetzes mit Standort Bielefeld und des Unternehmens Eurobahn.
  • • Wesentlich verantwortlich ist der Zweckverband SPNV Westfalen-Lippe (NWL). Ursachen der Misere sind mangelnde Voraussicht und mangelndes Problembewusstsein.
  • • Bisher – Stand 25.4.2024 – ist nicht erkennbar, dass der NWL die Wahrnehmung von Fahrgastinteressen zuzulassen bereit ist. Eine ganze Reihe von Institutionen ist daran interessiert, solche Interessen frühzeitig und konstruktiv geltend zu machen. Der NWL bietet keine Gelegenheit dazu und stellt Interessenvertreter und Fahrgäste vor vollendete Tatsachen.

Ausgangslage: ÖPNV-Modell Kreis Lippe

Von 1989 bis 1994 wurde der öffentliche Verkehr im Kreis Lippe umfassend erneuer, mit Taktverkehr bei Bahn und Bus, drei neuen Stadtbusbetrieben, einem Verbundtarif, dem Ausbau der Bahnlinie Lemgo – Bielefeld und der Verlängerung bis Lemgo-Lüttfeld und der Einrichtung eines koordinierten. Die Einführung der schnellen Verbindung RE 82 Altenbeken – Detmold – Bielefeld war die Reaktion auf die rasch ansteigenden Fahrgastzahlen.
Hinter diesem Erfolg steht das andauernde Engagement der Städte und Gemeinden im Kreis Lippe, die mit dem Kauf von Bahnhöfen, der Umgestaltung von Bahnhofsumfeldern und vielen weiteren Maßnahmen die Nutzung von Bahn und Bus attraktiv gemacht haben. Der Fahrgastverband PRO BAHN hatte mit Informationen, Mitwirkung in Gremien, Bahnhofsfesten und Öffentlichkeitsarbeit einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg
Mit der Streichung des RE 82 ist ein Kernstück dieses Erfolgens aus dem Gesamtkonzept herausgebrochen worden.

Schon bisher: Strukturelle Benachteiligung des Kreises Lippe

Schon bisher ist der Kreis Lippe ab Bielefeld an Morgen und Abend schlecht erreichbar:
Die letzte Verbindung ab Bielefeld besteht um 22.15 Uhr, während alle anderen, oft sehr viel kleineren Städte in Ostwestfalen mit Abfahrten noch nach 23 Uhr erreichbar sind. Bildungsangebote und kulturelle Veranstaltungen am Abend in Bielefeld sind für Fahrgäste aus dem Kreis Lippe nicht erreichbar. Nur in den Nächten Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag besteht ein späteres Angebot.
Fahrgäste aus dem Fernverkehr können Lippe nur sehr schlecht erreichen. Von Berlin muss man zwei Stunden früher abfahren (letzte Abfahrt 17.45 Uhr) als nach allen anderen Regionen in Westfalen, um noch einen angemessenen Anschluss zu erreichen. Eine neu eingerichtete Spätverbindung des Fernverkehrs ab Berlin mit Ankunft 22.30 Uhr in Herford ist nicht nutzbar, weil der Anschlusszug nach Lippe schon um 22.33 Uhr abfährt: 3 Minuten genügen nicht zum Umsteigen. Die Städte Minden, Bad Oeynhausen, Herford, Gütersloh und Paderborn sind hingegen spät erreichbar.
Der Zugverkehr vom Kreis Lippe direkt nach Bielefeld wird erst gegen 6 Uhr aufgenommen, sonntags erst nach 8.30 Uhr, während andere Städte bereits ab 4.30 Uhr bedient werden.
Der erste schnelle Zug ab Bielefeld nach Detmold verkehrt erst um 7.49 Uhr – und ist jetzt durch die Eurobahn gestrichen worden. Auf anderen Expresslinien wird der Verkehr zwei Stunden früher aufgenommen.

Personalmangel in der Eisenbahnbranche

Der Personalmangel beschränkt sich nicht auf Lokführer, sondern betrifft auch Zugbegleiter, Werkstätten und Management. Es ist auch kein spezifisches Problem der Eurobahn. Bei den Lokführern wird der Mangel schonungslos sichtbar: Ohne Lokführer fährt kein Zug.
Aus unserer Sicht tun Unternehmen – auch die Eurobahn – sehr viel, um Personal auszubilden. Bei einer Durchfallquote von 50 % (bundesweiter Durchschnitt) kann aber der natürliche Abgang (Alter und Krankheit, Fluktuation) nur knapp ersetzt werden. Es kommen aber jetzt besondere Probleme hinzu: Krankheitswellen, Abwerbung durch Leiharbeitsfirmen, Abwerbung durch Fern- und Güterverkehrsunternehmen, Wechsel des Personals zu anderen Unternehmen mit besseren Arbeitsbedingungen, neueren Fahrzeugen und viele andere Gründe, die viele Jahre nicht bestanden.
Das Problem wird seit etwa 3 Jahren sichtbar, verschärft sich aber zunehmend. Landesregierung und Besteller des Nahverkehrs, auch der NWL, steuern zwar gegen, und die Abwerbung innerhalb des Regional- und Nahverkehrs kann als gestoppt angesehen werden. Damit ist das Problem aber nicht beherrschbar.
Um ein zuverlässiges Angebot sicherzustellen, müsste das Verkehrsangebot um 10 bis 15 Prozent reduziert werden.

Der Aufgabe, diese Reduzierung geordnet und sachgerecht vorzubereiten, hat sich der NWL nicht rechtzeitig gestellt. Bereits seit Ende 2022 kennen wir in anderen Regionen Notfahrpläne, die eingerichtet wurden, ohne dass Fahrgäste monatelang durch unberechenbare Zugausfälle gequält wurden.

Die Notmaßnahmen der Eurobahn und die spezifischen Bedürfnisse des Kreises Lippe

Für den Kreis Lippe ist die vollständige Einstellung des RE 82 ab morgens 9 Uhr nicht hinnehmbar.
Die spezifischen Bedingungen des Kreises Lippe sind auch nicht ansatzweise beachtet worden. Dies zu beachten, wäre in erster Linie Sache des NWL gewesen:

  • • Der Regionalexpress RE 82 dient nicht nur der örtlichen Erschließung, sondern ganz besonders der Anbindung an den überregionalen Fernverkehr mit den ICE-/IC-Halten Bielefeld, Altenbeken und Kassel-Wilhelmshöhe.
  • • Es besteht keine Alternative durch parallelen Fernverkehr.
  • • Für keine andere Stadt der Größe wie Detmold ist der direkte ICE-Anschluss gestrichen worden. Das Städtedreieck Lage – Lemgo – Detmold hat zusammen die Einwohnerzahl einer Großstadt und wird behandelt wie eine dünn besiedelte Provinz.
  • • Das Risiko, dass der Anschluss in Lage verpasst wird, ist real und hat sich seit dem 8. April bereits mehrfach realisiert. Die Wartezeit beträgt dann eine Stunde – 7 Kilometer vor dem Ziel. In anderen Fällen mussten Fahrgäste durch die Unterführung hetzen, verbunden mit entsprechender Unfallgefahr. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste durch Rollstuhl. Kinderwagen, Gepäck, Musikinstrumente, die auf die Aufzüge angewiesen sind, können den Anschluss bei Verspätungen nicht erreichen.
  • • Kein Hochschulstandort in ganz NRW ist derart abgehängt worden.
  • • Die Verlängerung der Warte- und Fahrzeit, bezogen auf die bisherige planmäßige Abfahrt, beträgt zwischen Detmold und Bielefeld 40 Minuten, von Lippe in weiter entfernte Ziele ebenfalls 40 Minuten. Alle anderen Streichungen verlängern die Fahrzeiten um maximal 30 Minuten.

• Am Bahnhof Oerlinghausen-Leopoldshöhe besteht ein eng koordiniertes Bahn-Bus-Angebot, wie es an keiner anderen betroffenen Linie besteht, das ohne Zuganschluss weitgehend sinnfrei ist.

Dieser markante Unterschied zu den übrigen Streichungen wird beim Vergleich sichtbar:

  • Im Dieselnetz:
  • • RB 67 Münster – Warendorf – Rheda – Bielefeld wird im Abschnitt Rheda – Bielefeld gestrichen. Anschluss von / nach Gütersloh Hbf und Bielefeld Hbf besteht mit einer Fahrzeitverlängerung von weniger als 15 Minuten. Zwischen Bielefeld und Münster bestehen weitere Verbindungen über Hamm.
  • Im elektrischen Netz:
  • • RB 63 Münster – Rheine: Von 4 Zügen je Stunden wird einer gestrichen, das ist eine Reduzierung um 25 %. Dies gilt nur Montag bis Freitag. Für die Städte Emsdetten und Greven steht weiterhin ein Halbstundentakt mit schnellen Zügen zur Verfügung. Lediglich für die kleinen Stationen – u. a. Ortsteile von Münster und Rheine – wird das Angebot um 50 % reduziert.
  • • RB 66 Münster – Osnabrück: Das Angebot wird um 25 % reduziert, da parallel weiterhin RE 2 verkehrt: Es fahren je Richtung in 2 Stunden 3 statt bisher 4 Züge. Zusätzlich verkehren stündlich ICE/IC.
  • • RB 67 Münster – Warendorf – Rheda – Bielefeld wird im Abschnitt Rheda – Bielefeld gestrichen. Anschluss von / nach Gütersloh Hbf und Bielefeld Hbf besteht mit einer Fahrzeitverlängerung von weniger als 15 Minuten. Zwischen Bielefeld und Münster bestehen weitere Verbindungen über Hamm.

Damit ist die Reduzierung des Angebots von 45 % für Detmold und Lage unangemessen.

Alternativen

Vorausschauend hätte dafür gesorgt werden müssen, dass der RE 82 Bielefeld -Detmold – Altenbeken weitgehend im Angebot bleibt. Das notwendige Personal hätte durch Reduzierung des Angebots auf anderen Linien gewonnen werden können. Nach wie vor wird beispielsweise das Hellweg-Netz (Paderborn – Hamm) ganztägig und auch am Wochenende halbstündlich zusätzlich zum Regionalexpress bedient. Weiter wird der RE 78Minden – Bielefeld ganztags und auch am Wochenende zeitlich unmittelbar parallel zum RE 60 Minden -. Löhne / RB 77 Löhne – Herford / RB 61 Herford – Bielefeld gefahren, und dies parallel zu dem stündlichen RRX 6 Minden – Köln und RE 70 Braunschweig -Bielefeld. Die Verschlechterung der Qualität wäre dort viel geringer als im Kreis Lippe.
Eine Schwierigkeit besteht darin, dass Personale dieser Linien in der Regel weder Streckenkunde haben noch das Fahrzeug kennen, sodass eine geordnete Vorbereitung durch Ausbildung und gegebenenfalls entsprechenden Finanzausgleich für längere Anfahrten erfolgen müssen. Das zeigt, dass die Eurobahn aus eigener Kompetenz das Problem nicht lösen könnte, dass aber der NWL seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist.
Schließlich muss auch hinterfragt werden, inwieweit der erweiterte Nachtverkehr aufrechterhalten werden muss oder auf Bus umgestellt werden kann. Trotz Personalmangels werden weiterhin angeboten:
Nächte Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag: 0.15 Uhr und nach Lemgo.
Bielefeld ab 23.00 Uhr, 23.27 Uhr, 0.29 Uhr und 2.00 Uhr nach Minden.
Zusätzlich Bielefeld ab 23.12 Uhr und 0.12 Uhr bis Herford,
Bielefeld ab 0.07 Uhr und 1.15 Uhr nach Hamm.
Es kann nicht richtig sein, dass Schüler, Studenten und Arbeitnehmer lange Wartezeiten hinnehmen müssen, während Besucher von Discos weiterhin uneingeschränkt bedient werden.
Wir haben den Eindruck, dass der NWL den bequemen Weg gewählt hat, das Problem allein auf dem Rücken des Kreises Lippe zu lösen.

Weitere Entwicklung 2024: Weniger Fernverkehrs-Anschlüsse in Herford

Die weitere Entwicklung des Fernverkehrs erfordert, dass das Angebot des RE 82 so schnell wie möglich wieder hergestellt wird.
Derzeit können Fahrgäste Fernverkehrszüge noch in Herford mit der Regionalbahn 72 erreichen. Jedoch wird die DB im Fernverkehr auf Personalmangel reagieren müssen. Daher ist – wie inoffiziell bekannt wurde – mit der Streichung der ICE Ruhrgebiet – Berlin mit Halt in Herford für Mitte Juli 2024 zu rechnen, wenn mehr Personal anlässlich der Streckensperrung Frankfurt – Mannheim benötigt wird. In den Fahrplänen ist dies noch nicht verzeichnet.
Zu Mitte Oktober werden die Fernverkehrs-Anschlüsse in Herford weiter reduziert. Grund sind Bauarbeiten im Raum Herford. Diese Streichungen sind bereits aus dem Fahrplan ersichtlich. Dann sind Fernverkehrszüge nur noch in Bielefeld erreichbar.

Weitere Entwicklung ab 2025: Verschärfte Dieselnetz-Probleme

Notfahrpläne werden sich gerade zulasten des Kreises Lippe auf Jahre hinaus wiederholen, wenn der NWL keine wirksamen Maßnahmen ergreift. Diesen Schluss lässt die Beobachtung der bundesweiten Entwicklung zu:
Die heute vom Standort Bielefeld aus eingesetztem Fahrzeuge für RB 73 und RE 82 werden noch mit Diesel betrieben. Diese sollen durch elektrische Fahrzeuge (Fachbegriff BEMU) ersetzt werden, die ihren Strom aus Batterien erhalten, wenn sie nicht unter einer Oberleitung fahren. Dies war zunächst für Ende 2025 vorgesehen, da die Fahrzeuge aber so schnell nicht zur Verfügung stehen, wurde der Vertrag mit der Eurobahn um 3 Jahre verlängert.
Die Strukturveränderungen:

  • • Lokführer müssen umfassen auf ein ganz anders zu bedienendes Fahrzeug umgeschult werden.
  • • Während der Umschulung entsteht ein stark erhöhter Personalbedarf.
  • • Da auch das Unternehmen wechselt, entsteht eine Konkurrenz um das knappe Personal.
  • • Die Werkstatt wird nicht mehr durch die Eurobahn betrieben, sondern durch den Hersteller der Fahrzeuge.
  • • Das Werkstattpersonal muss grundlegend umgeschult werden.
  • • Der Hersteller der Fahrzeuge entscheidet frei, ob er den Betrieb Bielefeld-Meisenstraße übernimmt oder einen anderen Standort wählt.
  • • Die Anzahl der neuen Fahrzeuge ist weitaus größer als die der heutigen Dieselfahrzeuge. Der Standort Bielefeld-Meisenstraße reicht ohne erheblichen Ausbau nicht aus.

Die bisherigen Erfahrungen mit solchen Veränderungen zeigen:

  • • Lokführer wechseln vorzeitig zum neuen Betreiber. Der alte Betreiber muss seinen Betrieb drastisch reduzieren.
  • • Das Personal der Werkstatt sucht sich rechtzeitig einen neuen Arbeitsplatz. Die Anzahl der einsetzbaren Fahrzeuge schrumpft vor Ende des Betriebes.
  • • Die neuen Fahrzeuge stehen nicht oder nicht vollständig zum Zeitpunkt des vorgesehenen Einsatzbeginns zur Verfügung.
  • • Personalmangel bei Unternehmen und Aufsichtsbehörden führen zu diesen Problemen. Diese verschärfen sich zunehmend.
  • • Neue Fahrzeuge funktionieren oft nicht problemlos. Da die alten Fahrzeuge nicht mehr zur Verfügung stehen, fallen Züge aus.

Aus guten Gründen hat das Land Schleswig-Holstein den Übergang auf solche BEMU-Fahrzeuge mit besonderen Maßnahmen gesichert, in dem bisher eingesetzte Dieselfahrzeuge weiterhin als Reserve zur Verfügung stehen und der Druck genommen wurde, das zum Tag X alle Fahrzeuge und Lokführer dafür zur Verfügung stehen.
Ob der NWL ähnlich geeignete Vorsorge getroffen hat, ist nicht bekannt. Wir müssen davon ausgehen, dass in den Ausschreibungen keine Vorsorge getroffen wurde, weil dies erhebliche Finanzaufwendungen erfordert.
Es ist unter den derzeitigen Bedingungen der Personalknappheit, die noch auf Jahre hinaus bestehen wird, nicht akzeptabel, wenn sich ein Besteller darauf verlässt, dass Zusagen eingehalten werden.

Die besondere Situation der Eurobahn und des Standorts Bielefeld

Genauso wenig ist bekannt, wie es mit dem Unternehmen Eurobahn weitergeht. Die Eurobahn, ursprünglich eine Tochtergesellschaft der französischen Staatsbahn, steht heute im Besitz eines Investors, der an sich keine Eisenbahnen betreibt. Soweit bekannt, wird seit zwei Jahren versucht, das Unternehmen Eurobahn an einen neuen Eigentümer in der Branche zu verkaufen. Etwaige Verhandlungen finden hinter geschlossenen Türen statt, was an sich verständlich ist, aber: Auch ein neues Unternehmen kann die Strukturprobleme nicht lösen, die durch das Dieselnetz und dem Standort Bielefeld-Meisenstraße bestehen. Dies muss der NWL tun,
Zwar haben in jüngster Zeit einige Unternehmen an neue Eigentümer verkauft werden können, so GoAhead Bayern an die Österreichische Bundesbahn und vor wenigen Tagen ehemalige Abellio-Unternehmen, unter anderem die Westfalenbahn, an die Benex-Gruppe. Diese Verkäufe unterscheiden sich aber wesentlich von dem Fall „Eurobahn“: Die verkauften Unternehmen sind reine Elektro-Netze. Für die Eurobahn ist das Dieselnetz, zu dem der RE 82 Bielefeld – Detmold – Altenbeken gehört, und die vorstehend genannten Veränderungen der Struktur das eigentliche Problem.
Wir sind zwar der Überzeugung, dass auf der Seite der Eurobahn mit Engagement daran gearbeitet wird, die Probleme zu lösen, aber die Lösung liegt weitgehend nicht in der Hand der Eurobahn.

Mögliche Lösungen des Eurobahn-Problems

Da das Unternehmen Eurobahn unter den gegebenen Bedingungen nicht verkäuflich erscheint, ist die Übernahme in Eigenregie durch den NWL die wichtigste Alternative.
Dabei muss der NWL Verantwortung über das bisherige Maß hinaus übernehmen. Es ist aber zu beachten, dass der NWL die zu übernehmende Verantwortung bereits indirekt trägt:

  • Anders als in der Phase von 1997 bis 2017 trägt der NWL ein erheblich gesteigertes Risiko und kann sich im Ergebnis nicht auf Verträge berufen, weil Ansprüche aus Verträgen gar nicht oder nur zulasten der Fahrgäste und zulasten der Erreichbarkeit der Regionen durchgesetzt werden können.
  • Durch Ausschreibungen wird kein Personal generiert. Verträge verhindern vielmehr, dass Mängel gerecht und sachgerecht verteilt werden können. Das realisiert sich gerade durch die Fahrplankürzungen der Eurobahn und trifft exemplarisch den Kreis Lippe in aller Härte.
  • Eine durchaus reale Möglichkeit ist ein Konkurs des Unternehmens mit anschließender Liquidation. Im Fall Abellio war diese Entwicklung gerade noch abgewendet worden. Andere Unternehmen sind bereits tatsächlich insolvent geworden, sodass der Betrieb nur durch wesentliche zusätzliche Gelder der Besteller aufrechterhalten werden konnte.
  • In einem Eigenbetrieb könnten Probleme sehr viel einfacher gelöst werden. Bleibt es bei der derzeitigen Situation, so werden Problemlösungen immer durch die gegenläufigen Interessen schwierig, wenn nicht unmöglich.
  • Die Beispiele anderer Bundesländer, die über eigene Landesbahnen in öffentlicher Trägerschaft verfügen (Hessen, Baden-Württemberg, Thüringen) zeigen, dass die Aufgabenträger über bessere Informationen über interne Vorgänge in den Unternehmen verfügen.

Mangelhafte Zusammenarbeit mit dem NWL: Bürgerbeteiling nicht gefragt

Die geordnete Zusammenarbeit des NWL mit Vertretern von Fahrgast- und Wirtschaftsinteressen hätte die Erörterung und Lösung der Probleme sehr viel früher möglich gemacht. Bürgerbeteiligung scheint für den NWL zunehmend zu einem Fremdwort zu werden.
Leider mussten wir den Eindruck gewinnen, dass der NWL an einer Zusammenarbeit mit Institutionen, die Fahrgastinteressen und regionale Wirtschaftsinteressen vertreten, nicht interessiert ist.
Dies war grundlegend anders, solange der Verkehrsverbund Ostwestfalen Lippe (VVOWL) selbstständiger Aufgabenträger bzw. Teilorganisation des NWL war.
Seit 1997 sind der Fahrgastverband PRO BAHN und der VCD im Fahrgastbeirat des VVOWL vertreten. Dort wurde konstruktiv und engagiert mit zusammen mit der Geschäftsleitung Probleme offen diskutiert und Lösungen erarbeitet. Das geschieht auch heute noch in diesem Beirat – nur ist der VVOWL nicht mehr SPNV-Aufgabenträger, sondern inzwischen hilfloser Zuschauer einer verhängnisvollen Entwicklung.
Es war in der Vergangenheit nicht notwendig, die Arbeit des VVOWL bzw. des NWL öffentlich zu kritisieren, da die Bereitschaft bestand, anstehende Probleme früh zu diskutieren und Einwände ernst zu nehmen.
Besonders ist hervorzuheben, dass für die lang dauernden Streckensperrungen am Rehbergtunnel (Altenbeken), im Bielefelder Stadtgebiet und in Lage sehr gute Lösungen für den Ersatzbus-Verkehr gefunden und realisiert werden konnten, die trotz aller Probleme nicht das Gefühl aufkommen ließen, der Kreis Lippe werde abgehängt.
Das ist jetzt anders, seitdem der VVOWL nicht mehr Teil des NWL ist: Vollendete Tatsachen erfahren wir – und auch Sie – aus der Presse.